Teure erneuerbare Energien

Geringverdienern macht die Energiewende finanziell zu schaffen

30.05.12

Zwar ist die Energiewende eine gute Sache, jedoch erfolgt sie vor allem auf Kosten der privaten Haushalte. Geringverdiener sind besonders stark betroffen.

 
Die Förderung erneuerbarer Energien verteuert den Strom © panthermedia.net/Franz MetelecDie Förderung erneuerbarer Energien verteuert den Strom

In Sachen Nachhaltigkeit spielt Deutschland ganz weit vorne mit. Insbesondere beim Strom nimmt die BRD eine Vorreiterrolle ein. Während andere Länder auf einen starken Ausbau ihrer Kohle- und Atomkraftwerke setzen, konzentriert man sich in Deutschland ganz intensiv auf die erneuerbaren Energien. Das Ziel besteht darin, eine möglichst vollständige Unabhängigkeit von den fossilen Energieträgern sowie der Atomenergie zu erlangen. Die Folge ist ein besonders hoher Schutz für die Gesundheit der Menschen sowie einer deutlich geringere Belastung der Umwelt.

Die erneuerbaren Energien werden in Deutschland bereits seit vielen Jahren gefördert. Der Staat setzt auf finanzielle Anreize. Das Konzept ist simpel: Wer erneuerbare Energien zur Erzeugung von Strom nutzt, erhält für seine eingespeiste Energie eine besonders hohe Vergütung. Genau dieses Konzept bereitet jedoch immer mehr Schwierigkeiten.

Viel Ökostrom wegen attraktiver Förderung

Das Problem besteht im Wesentlichen darin, dass immer mehr Ökostrom erzeugt wird. Besonders Photovoltaikanlagen und Windkraftwerke werden mit hoher Schlagzahl errichtet. Die Folge besteht darin, dass immer größer werdende Beträge an die Stromerzeuger bezahlt werden müssen. Dies geschieht zwar durch den Staat, doch im Endeffekt legt dieser die Kosten auf die Haushalte um. Die Folge sind stark anziehende Energiepreise.

Seitdem die Preise für Solarzellen deutlich gefallen sind und außerdem der Ausstieg aus der Atomenergie offiziell beschlossen wurde, haben die Preise für elektrische Energie maßgeblich angezogen. Viele große Investoren, aber auch Privatpersonen nutzen die Möglichkeit, günstige Photovoltaikanlagen zu installieren und anschließend gut an der Einspeisevergütung zu verdienen. Doch was die Stromerzeuger freut, ärgert die Verbraucher umso mehr.

Für Geringverdiener ist der Strom besonders teuer

Laut einer aktuellen Mitteilung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist die Belastung der Stromkosten durch die EEG Umlage von 2010 bis 2012 um rund 75 Prozent gestiegen. Diese Steigerung macht vor allem den Geringverdienern zu schaffen. Denn schon ein leichter Anstieg der Stromkosten wirkt sich auf das verfügbare Einkommen sehr stark aus. Während Haushalte mit höheren Einkommen den Kostenanstieg relativ gut verkraften, geraten die Geringverdiener in finanzielle Schwierigkeiten.

Die Experten der INSM fordern daher ein Umdenken in der Politik. Es wird vor allem der fehlende Wettbewerb auf dem Markt der erneuerbaren Energien bemängelt. Die Regierung müsse schärfere Rahmenbedingungen schaffen und auf einen langfristigen Ausstieg aus der Förderung hinarbeiten, damit die Strompreise wieder sinken.

   

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