Mehr Studienbeginner

Studienanfänger interessieren sich wieder mehr für Ingenieurwissenschaften

13.04.12

In den naturwissenschaftlichen Studiengängen haben sich 2011 besonders viele Studenten eingeschrieben. Die Anzahl der Studenten nahm generell deutlich zu.

 
Im vergangenen Jahr war der Andrang durch neue Studenten besonders groß © panthermedia.net/Yuri ArcursIm vergangenen Jahr war der Andrang durch neue Studenten besonders groß

Seit Jahren klagen zahlreiche Unternehmen darüber, dass sie keine geeigneten Arbeitskräfte finden. Dies gilt besonders für Fachkräfte, die ihr Studium den Ingenieurwissenschaften gewidmet haben. Die stehen bei den jungen Menschen nicht gerade hoch im Kurs. Es sind vor allem die Geisteswissenschaften, die einen starken Zulauf an Studienanfängern erfuhren.

Doch im vergangenen Jahr scheint sich die Situation nach langer Zeit wieder gebessert zu haben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, haben die Ingenieurwissenschaften im vergangenen Jahr einen sehr deutlichen Zuwachs erfahren. Dies gilt für die Naturwissenschaften allgemein. Der Zulauf im Sommersemester 2011 sowie im Wintersemester 2011/2012 war enorm.

Starker Andrang an den Hochschulen

Die Ingenieurwissenschaften haben insgesamt das stärkste Wachstum erfahren. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 2011 genau 24,0 Prozent mehr Studienanfänger eingeschrieben. Die Naturwissenschaften scheinen generell wieder interessanter geworden zu sein. Denn auch in der Fächergruppe Mathematik wurde ein hohes Wachstum festgestellt, das bei 21,1 Prozent liegt.

Doch auch in den anderen Studiendisziplinen konnten die Hochschulen einen deutlichen Zugewinn an Studienanfängern verzeichnen. So wurde beispielsweise in den Rechtswissenschaften ein Wachstum von 13,5 Prozent festgestellt. Ganz ähnlich sieht es auch bei den Medizinern aus. Die Bereiche Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften legten um 12,3 Prozent zu.

Mehr junge Menschen entscheiden sich für ein Studium

Nun könnte man meinen, dass der starke Andrang bei den Ingenieurwissenschaften einen Rückgang der Studienanfänger in anderen Bereichen zur Folge hat. Allerdings ist dies nicht der Fall. Die Anzahl an Studierenden nimmt nämlich generell zu. Laut dem Statistischen Bundesamt haben sich im vergangenen Jahr rund 276.100 Studienanfänger sowie rund 240.800 Studienanfängerinnen an den Hochschulen eingeschrieben.

Üblicherweise liegt die jährliche Zunahme an Studenten seit dem Jahr 2006 bei rund 8,5 Prozent. Für das vergangene Jahr beträgt sie jedoch 23,0 Prozent bei den männlichen sowie 9,4 Prozent bei den weiblichen Erstimmatrikulierten. Für den starken Zuwachs zeigen sich vor allem die doppelten Abiturjahrgänge verantwortlich. Aber auch der Wegfall von Wehrpflicht und Ersatzdienst hat die Zahl der Studienbeginner in die Höhe schnellen lassen.

   

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