Müllproblem

20.000 Tonnen Müll landen pro Jahr in der Nordsee

07.08.11

Die Verschmutzung der Weltmeere durch Müll findet auch in Deutschland statt. Nordsee und Ostsee sind hiervon in stattlichem Ausmaß betroffen.

 
Fishing for Litter: Müllproben aus der Nordsee werden analisiert © NABU/Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbHFishing for Litter: Müllproben aus der Nordsee werden analisiert

Wer sich zumindest ansatzweise für Bildungsfernsehen begeistern kann oder die Medien generell sehr aufmerksam verfolgt, dürfte vom Müllproblem der Meere längst gehört haben. Das bekannteste Müllproblem dieser Art ist ein riesiger Müllstrudel, der aus einer fast unvorstellbar großen Menge aus Plastikmüll besteht und sich vor der Westküste der USA befindet. Die großen Meeresströmungen halten den großen Müllstrudel zusammen und füttern ihn mit immer mehr Müll.

Personen, die von einer kleinen Müllhalde im pazifischen Ozean ausgehen, liegen vollkommen falsch. Wissenschaftler haben es längst geschafft, den Müllstrudel zu vermessen und sind dabei zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen: Die Fläche der riesigen Suppe an Plastikmüll kommt auf eine Fläche von gut 1,4 Mio. Quadratkilometern. Dies entspricht einer Fläche, die viermal so groß wie Deutschland ist.

Die Folgen für die Umwelt sind drastisch

Die Unmengen an Plastikmüll treiben nicht einfach im Meer herum. Sie richten dort einen Schaden an, dessen Folgen bislang nur äußerst schwer abzuschätzen sind. Unmittelbare Folgen sind beispielsweise die Tötung von Lebewesen wie Wasservögel und Fische. Viele Tiere halten kleinere Plastikteile für Nahrung zu fressen sie daher. Weil sie den Kunststoff nicht verdauen und außerdem nicht mehr ausscheiden können, verenden sei qualvoll daran.

Ein womöglich noch größeres Problem besteht darin, dass die vielen Kunststoffpartikel auch Gifte enthalten, die fortlaufend an das Wasser abgegeben werden. Sie gelangen auf diesem Weg in den Nahrungskreislauf und bedrohen somit nicht nur tausende von Tierarten, sondern auch den Menschen. Zudem reiben die Plastikteile aneinander, wodurch kleine Partikel entstehen, deren Wirkung bislang noch unbekannt ist.

Auch Deutschland ist betroffen

Zwar mag der amerikanische Müllstrudel weit entfernt liegen, jedoch haben wir in Europa ein ganz ähnliches Problem. Wie die Müllexperten vom Dualen System Deutschland und dem NABU mitteilen, sind auch Nord- und Ostesee von einem Müllproblem betroffen. Allein in die Nordsee werden pro Jahr rund 20.000 Tonnen Müll gekippt.

Im Rahmen des Projekts – Fishing for Litter – haben Fischer gezielt Müllproben der Nordsee entnommen. Die Proben werden analysiert, um mehr über ihre Zusammensetzung zu erfahren. Zwar ist dies nur ein relativ kleiner Schritt zur Säuberung der Meere, doch zumindest können die gewonnenen Kenntnisse dazu beitragen, gezielte Lösungsansätze zu entwickeln.

   

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