Namenstag

Was man über den Namenstag wissen sollte

Der Namenstag ist ein Begriff, den fast jeder kennt, aber was genau wird da gefeiert? Was bedeutet es und was muss man noch wissen? Hier einige Infos.

 

Der Namenstag ist meist der Todestag eines Heiligen. Zum Beispiel der Name Katharina hat 4 Namenstage, einmal am 24. März, 29. April, 25. November und am 31. Dezember. Da es vier heilige Katharinas gab ist eine an je einem Namenstag verstorben und dient dann als Gedenktag für die Personen die diesen Namen tragen. Der Namenstag war und ist sogar heute noch in manchen katholischen und christlich-orthodoxen Gegenden oft wichtiger als der eigene Geburtstag. Der Gedenktag des Heiligen war im Kalender der Kirche sehr wichtig und für den Namensträger eine besondere Bedeutung, dagegen war oft das eigene Geburtsdatum gar nicht bekannt. Im Mittelalter wurde bei der Taufe, die meist am Tag nach der Geburt statt fand, dem Täufling gerne den Namen des Heiligen des Tages gegeben. Danach wurde dann das Taufdatum und zugleich der Namenstag im Kirchenbuch eingetragen, aber nicht das eigentliche Geburtsdatum. Dies war zum Beispiel bei Martin Luther der 11. November 1483, an dem Tag wird heute der Martinstag gefeiert.

Der Namenstag gewann in der katholischen Kirche immer mehr an Bedeutung. Die katholische Kirche wollte sich von Protestanten abheben und die katholischen Gläubigen sollten regelmäßig festlich an eine innige Verbindung mit dem jeweiligen heiligen Namenspatron erinnert werden. Es wurde sogar fest gelegt, das die Pfarrer dafür sorgen sollen, dass den Kindern keine anstößigen oder lächerlichen Namen gegeben werden oder gar Namen, die aus Sagen stammen oder Namen von Götzen oder Heiden. Stattdessen sollten sie soweit irgend möglich die Namen von Heiligen vorziehen. Der persönliche Geburtstag wurde somit in vielen katholischen Landstrichen zugunsten des Namenstages, dem Sterbetag des Namenspatrons, verdrängt. Die Empfehlung den Täuflingen den Namen eines Heiligen zu geben, findet sich 1566 im Catechismus Romanus wieder aber auch 1614 im Rituale Romanum der römischen-katholischen Kirche. Daher förderten die Seelsorger, mit bedingten oder lediglich regionalem Erfolg, die Feier des Namenstages gegenüber der Feier des Geburtstages zu bevorzugen. Die Jesuiten verankerten dann später neuere beziehungsweise Jüngere Heiligennamen im Bewusstsein der Bevölkerung.

Da die Zahl der Heiligen größer ist als die Anzahl der Tage eines Jahres, gibt es zahlreiche Überschneidungen, die natürlich unvermeidlich sind. Andererseits gibt es auch für viele Namen mehrere heilige Namensträger, die zur Auswahl stehen. Wer nun neugierig geworden ist, von welchem Heiligen sein Name abstammt und welchen Namenstag er trägt, kann sich in verschiedenen Büchern erkundigen. Dazu kann man sich die nötige Literatur in einer örtlichen Bibliothek ausleihen oder in einem Buchhandel erwerben. Aber auch im Internet findet man einige aufschlussreiche Seiten.