Müllentsorgung
Kompostierbare Kunststoffe sollen die Mülltrennung ankurbeln
Neue Biokunststoffe helfen dabei, das Müllproblem in den Griff zu bekommen. Ein neues Material von BASF wurde bereits mehrfach erfolgreich getestet.
© Pressefoto BASFKompostierbarer Kunststoff bei 1.000-facher Vergrößerung
In Sachen Mülltrennung gibt Deutschland nach wie vor den Ton an. Zwar haben mittlerweile auch andere Länder damit begonnen, Recyclingprogramme einzuführen, doch sowohl im Hinblick auf die Effizienz als auch auf die Mengen, die recycelt werden, ist Deutschland immer noch der Spitzenreiter.
Allerdings werden die Möglichkeiten längst nicht ausgenutzt. Viele Bürger machen bei der Mülltrennung nicht mit oder sie leisten nur einen sehr geringen Beitrag. Dies betrifft ganz besonders die Trennung des Biomülls. Nach wie vor landen große Mengen organischer Abfälle im Restmüll, weil Personen keine Lust haben, eine solche Trennung vorzunehmen. Verschmutzte Gefäße und unangenehmer Geruch halten sie davon ab.
Eine neue Mülltüte für Biomüll soll helfen
Das Problem mit den verschmutzten Gefäßen darf nicht unterschätzt werden. Es ist tatsächlich so, dass viele Personen ihren Biomüll nicht trennen, weil sie keine Lust darauf haben, ihre Sammelgefäße nach dem Entleeren zu reinigen. Aus diesem Grund haben die Experten von BASF eine Mülltüte für Biomüll entwickelt, die das Problem auf eine simple Art und Weise läst.
Die Tüte wirkt wie eine Papiertüte. Allerdings besteht sie aus einem modernen Biokunststoff, der ein problemloses Aufbewahren der Bioabfälle im Haushalt ermöglicht. Die feuchte Masse des Biomülls kann die Mülltüte nicht aufweichen. Weil die Tüte jedoch aus einem Biokunststoff gefertigt ist, kann sie vollständig über den Biomüll entsorgt werden. Es dauert nur wenige Wochen, bis sie verrottet ist.
Der Biokunststoff wurde bereits erfolgreich getestet
Mittlerweile wurde der neue Biokunststoff einer ganzen Reihe an Tests unterzogen. Weltweit hat BASF seine kompostierbaren Mülltüten im Rahmen kleiner Tests untersucht. In Deutschland wurde sogar ein Großversuch durchgeführt. 65.000 Haushalte erhielten diesen Sommer jeweils zehn Tüten. Diese wurden auch genutzt, wie schon nach kurzer Zeit festzustellen war. Es zeigte sich, dass das Material zusammen mit den anderen Bioabfällen rasch abgebaut wurde.
Ob die kompostierbare Biomülltüte in den Handel gelangen wird, ist bislang nicht bekannt. Allerdings zeigt diese Entwicklung sehr schön auf, mit welch einfachen Mitteln große Müllprobleme gelöst werden können. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass kompostierbare Kunststoffe in mehr Bereichen eingesetzt werden, damit die Menge an konventionellen Kunststoffabfällen verringert wird.
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