Biologie
Kletterfähigkeit des Gecko erneut untersucht
Die Klettereigenschaften des Gecko faszinieren Wissenschaftler schon sehr lange. Dank eines speziellen Mikroskops wurden neue Einblicke gewonnen.
© Dr. S. Gorb / Joint School of Nanoscience and Nanoengineering (JSNN) / Carl ZeissHärchen des Gecko unter dem Mikroskop
Obwohl sich Wissenschaftlicher mittlerweile schon seit Jahrhunderten mit der Tier- und Pflanzenwelt auseinandersetzen, gibt es Rätsel, die bis heute noch nicht geklärt sind. In vielen Bereichen ist es äußerst erstaunlich, was die Natur im Lauf von Millionen von Jahren entwickelt hat bzw. über welch besondere Eigenschaften bestimmte Tier- und Pflanzenarten verfügen.
Ein Tier, das als besonders faszinierend gilt, ist der Gecko. Eine seiner größten Stärken besteht darin, sich auf einer Vielzahl an Oberflächen sicher bewegen zu können. Hierbei kann er soweit gehen, dass die Schwerkraft überlistet wird. Geckos können sich nicht nur an senkrechten Wänden bewegen, sondern teilweise sogar im Überhang halten.
Weshalb der Gecko ein solch guter Kletterer ist
Es liegt noch gar nicht so lange zurück, dass das Rätsel um die Klettereigenschaften des Geckos gelöst wurde. Wissenschaftlicher haben vor einigen Jahren herausgefunden, dass sich Geckos das Prinzip der Adhäsion zunutze machen. Unter der Adhäsion ist die Anziehungskraft zu verstehen, die sich zwischen zwei berührenden Flächen bildet. Wenn ein Gecko mit seinen Füßen eine Oberfläche berührt, kann er eine starke Adhäsionskraft erzeugen und somit den erforderlichen Halt finden.
Diese Kraft erzeugt der Gecko mit Hilfe kleiner Härchen. Mit den kleinen Härchen befindet er sich in der Lage, Oberflächen sehr geschickt abzutasten und dabei im Bedarfsfall die benötigte Haftung herzustellen. Wissenschaftler haben bereits mehrfach versucht, Materialien bzw. Oberflächen mit derselben Eigenschaft herzustellen, was sich jedoch gar nicht so leicht gestaltet.
Ein Heliumionen Mikroskop von Carl Zeiss gibt neue Einblicke
Dass sich Wissenschaftlicher so schwer mit dem kopieren tun, hat zum einen damit zu tun, dass die Haare an den Gecko Füßen besonders fein sind. Nur mit Nanopartikeln scheint ein Kopieren möglich zu sein. Außerdem hatte man bislang Schwierigkeiten damit, scharfe Aufnahmen der Härchen unter dem Mikroskop anzufertigen.
US-amerikanischen Wissenschaftlern der Joint School of Nanoscience and Nanoengineering (JSNN) ist es nun mit der Hilfe eines Heliumionen Mikroskops von Carl Zeiss gelungen, Aufnahmen der Gecko-Härchen in bislang unerreichter Bildqualität zu machen. Die Bilder lassen die Strukturen der Härchen noch besser erkennen, was letztlich dabei helfen soll, exaktere Kopieren durch Nanoteilchen zu erzeugen.
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