Etliche Fahrstühle mit technischen Mängeln
Angst vor Fahrten in Aufzügen ist mittlerweile berechtigt
Bei der technischen Überprüfung von Fahrstühlen werden zahlreiche Mängel aufgedeckt. Doch viele Eigentümer lassen ihre Aufzüge gar nicht erst prüfen.
Es gibt Personen, die ganz bewusst keine Aufzüge betreten. Anstatt innerhalb weniger Sekunden in das gewünschte Stockwerk zu gelangen, steigen sie lieber die Treppen, was äußerst anstrengend sein kann und außerdem wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Diese Verhaltensweise ist auf Angst zurückzuführen. Insbesondere die Angst, ein Aufzug könnte während des Fahrens stecken bleiben, ist sehr verbreitet.
In den meisten Fällen werden Personen, die mit dieser Angst zu kämpfen haben, schlichtweg belächelt. Oft bekommmen diese Menschen zu hören, dass das Fahren mit dem Fahrstuhl vollkommen sicher ist. Moderne Technik soll ein sicheres Fortbewegen innerhalb der Gebäude garantieren. Doch wie es scheint, ist diese Angst gar nicht so unberechtigt.
Zunehmende Mängel bei Fahrstühlen
Laut dem TÜV SÜD werden bei der technischen Überprüfung von Aufzügen nämlich zunehmend mehr Mängel festgestellt. Von 2010 bis 2011 ist die Anzahl der mängelfreien Aufzüge zurückgegangen, nämlich von 41,27 Prozent auf 32,87 Prozent. Nicht nur der Trend, sondern schon allein die Zahlen selbst sind erschreckend. Letztlich machen sie deutlich, dass gerade einmal ein Drittel der Aufzüge mangelfrei durch die Prüfung kommt.
Konkrete Angaben zu den Mängeln wurden allerdings nicht veröffentlicht. Es können somit keine direkten Rückschlüsse auf mögliche Gefahren geschlossen werden. Dass die Leben der Fahrzeuginsassen bedroht sind, gilt eher als unwahrscheinlich, da schon bei der Zulassung von Aufzuganlagen hohe Sicherheitsanforderungen gelten. Vielmehr dürften die Mängel dazu führen, dass Aufzüge stecken bleiben oder Kommunikationsanlagen nicht funktionieren.
250.000 schwarze Aufzüge in Deutschland
Noch schlimmer als die Tatsache, dass bei ca. zwei Drittel aller Aufzüge in Deutschland Mängel festgestellt werden, ist jedoch die zunehmende Anzahl schwarzer Aufzüge. Gemeint sind Aufzuganlagen, deren Funktionsfähigkeit und Sicherheit überhaupt nicht geprüft werden. Laut dem TÜV SÜD handelt es sich hierbei um ein immer größer werdendes Problem.
Wie es scheint, gibt es zunehmend mehr Eigentümer, die ganz bewusst auf die technischen Überprüfungen verzichten. Hauptgrund sind die Kosten, denn Überprüfungen kosten Geld – und sollten technische Mängel festgestellt werden, entstehen weitere Kosten. Die Experten des TÜV SÜD gehen davon aus, dass sich im gesamten Bundesgebiet rund 250.000 solcher Aufzuganlagen befinden.