Weniger Vögel auf dem Acker
Vogelbestände auf deutschen Feldern werden immer kleiner
Aggressive Pestizide setzen verringern die Artenvielfalt in der Landwirtschaft. Da es weniger Insekten gibt, nimmt auch die Anzahl der Vögel ab.
Rückblickend wird der Acker, der in den 1970er Jahren sowie den frühen 1980er Jahren praktiziert wurde, sehr kritisch betrachtet. Damals setzte man auf Wachstum und experimentierte viel mit Chemikalien. Es gelangen Fungizide und Pestizide zum Einsatz, die gesundheitlich äußerst bedenklich waren und sogar zu regelrechten Skandalen geführt haben.
Die heutige Landwirtschaft wird anders betrachtet. Viele Menschen gehen davon aus, dass die starken Gifte von den Feldern wieder verschwunden sind und es der Natur sowie auch dem Menschen dadurch besser geht. Allerdings trifft dies nur eingeschränkt zu. Tatsächlich hat sich die Situation in einigen Bereichen sogar verschlechtert. Besonders wenn es um die Artenvielfalt bei den Vögeln sowie auch deren Anzahl geht, so sieht die Bilanz äußerst ernüchternd aus.
Pestizide dezimieren Vogelstände auf den Äckern
Der Bioland Bundesverband hat sich vor wenigen Tagen zu Wort gemeldet und auf die gegenwärtige Situation hingewiesen. Demnach haben sich die Vogelbestände verringert, insbesondere beim Rebhuhn ist die Bilanz erschreckend: In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Bestände um rund 90 Prozent verringert. Demnach geht es in der Landwirtschaft längst nicht so idyllisch zu, wie es viele Personen meinen.
Experten haben gleich mehrere Ursachen ermittelt, die sich für den Rückgang der Vogelbestände verantwortlich zeigen. Da wäre zunächst einmal der Einsatz starker Pestizide. Nach wie vor gelangen Chemikalien zum Einsatz, die teilweise als sehr gefährlich gelten. Sie löschen auf den Feldern jede Menge Leben aus, was vor allem zu einem sehr starken Rückgang der Insekten führt. Dies wiederum ist einer der Hauptgründe, weshalb es weniger Vögel gibt.
Biolandbau ist die bessere Wahl
Eine ganz andere Situation herrscht hingegen auf Feldern vor, die biologisch bewirtschaftet werden. Es gibt mehrere Studien, die zweifelsfrei belegen, dass auf solchen Feldern deutlich mehr Individuen leben und gleichzeitig auch deren Vielfalt größer bemessen ist. Feldern, die einer integrierten Bewirtschaftung unterliegen, sind rund 25 Prozent mehr Vögel anzutreffen.
Aufgrund dieser Erkenntnisse und insbesondere wegen der rückläufigen Vogelbestände fordert Bioland von der Bundesregierung ein konsequentes Handeln. So wird unter anderem gefordert, dass besonders gefährliche Pestizide vom Markt genommen bzw. schlichtweg verboten werden. Dies gilt vor allem für Pestizide, die Bienen töten. Außerdem soll der Anteil der biologisch bewirtschafteten Agrarflächen erhöht werden. Momentan liegt der Anteil bei 6 Prozent, 20 Prozent werden von Bioland gefordert.