Seilbrücken

Seilbrücken sind mit die ältesten Brücken überhaupt

Seilbrücken gibt es schon sei Tausenden von Jahren. Auch im modernen Brückenbau werden sie noch häufig verwendet, da sie viele Vorteile bieten.

 

Reine Seilbrücken findet man heute nur noch in Afrika, Asien und Südamerika. Besonders in den Anden werden sie noch häufig von Einheimischen verwendet, um tiefe Schluchten zu überwinden. Technisch gesehen gibt es vier Möglichkeiten, eine Seilbrücke zu bauen. Die einfachste Art ist ein Seil, das schräg nach unten über den Abgrund gespannt ist. Der Benutzer gleitet mit Hilfe einer Rolle unter dem Seil hängend nach unten. Dabei hält er sich an einem Haltegriff fest und ist mit einem kurzen Seil gesichert. Diese Art der Überquerung ist natürlich ziemlich gefährlich und wird nur selten angewandt.

Auch mit zwei Seilen ist die Überquerung eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Ein Seil befindet sich unten und dient als Tragseil, das zweite ist weiter oben als Halteseil befestigt. Die beiden Seile müssen ziemlich straff gespannt werden, da sie sich ansonsten horizontal zueinander verschieben könnte. Daher eignet sich dieses Verfahren nur für kurze Strecken. Seilbrücken mit drei Seilen sind da schon wesentlich sicherer. Dabei wird noch ein zweites Halteseil gespannt, und die beiden Halteseile sind häufig durch weitere Seile mit dem Tragseil verbunden.

Mit einer Seilbrücke aus vier Seilen kann man schon recht bequem eine Schlucht überqueren. Dabei wird ein weiteres Tragseil gespannt, und zwischen den beiden Tragseilen wird ein Untergrund befestigt, der meist aus Holzlatten besteht. Solche Seilbrücken sind auch zur Überwindung größerer Distanzen geeignet. Aber natürlich sollte man, wie bei den anderen Arten auch, schwindelfrei sein. Die Seile solcher einfachen Seilbrücken bestehen meist aus Naturfasern. Bei modernen und technisch anspruchsvollen Hänge- und Schrägseilbrücken hingegen wird Stahl verwendet.

Bei der Hängebrücke werden zwischen den Stützen, den so genannten Pylonen, Seile gespannt, an denen weitere Hängeseile befestigt sind, welche die Fahrbahn tragen. Diese Art des Brückenbaus eignet sich zur Überwindung großer Entfernungen, ist allerdings wegen ihrer Windanfälligkeit nicht ungefährlich und wird deshalb normalerweise nicht als Eisenbahnbrücke verwendet, da sie sich leicht verformen kann. Wesentlich stabiler ist hier die Schrägseilbrücke, bei der von Pylonen aus Seile schräg nach unten gespannt sind, welche die Fahrbahn tragen. Das Gewicht der Brücke drückt die Seile auf die Pylonen und überträgt die Kräfte direkt auf den Untergrund. Der Bau von Schrägseilbrücken erfordert großes technisches Knowhow und viel Erfahrung im Brückenbau.