Nebelhorn

Ein Nebelhorn kann effektiv Leben retten

Das Nebelhorn ist eine Erfindung, welche schon oft zum Einsatz kam, wenn man mit einem Schiff in eine Nebelwand gefahren ist um Kollisionen zu vermeiden.

 

Das Nebelhorn ist ein Schallsignal in der Schifffahrt. Es wurde 1851 von Celadon Daboll erfunden und löste in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach die Nebelglocke ab, die viel zu schlecht zu hören war. Auch andere Alarmmethoden wie das Abfeueren einer Kanone hatten sich als ineffektiv erwiesen. Das Nebelhorn dient in der Schifffahrt auch bei schlechter Sicht als grobe Orientierung, um Verkehrsteilnehmer vor einer zu gefährlichen Annäherung an die Küste oder an andere Schiffe zu schützen.

Daboll verband das Prinzip der Klangerzeugung bei der Klarinette mit der gerichteten Schallabstrahlung einer Trompete. Komprimierte Luft wird über ein kleines Metallplättchen geleitet und versetzt dieses in Schwingungen. Der dadurch erzeugte Schall verlässt dann das Nebelhorn gerichtet über den Schalltrichter. Dieser Typ Nebelhorn wird nach seinem Erfinder im englischen Sprachbereich auch Daboll-Trompete genannt. Zur Drucklufterzeugung dienten hauptsächlich Kompressoren, die von Dampfmaschinen oder Stirlingmotoren angetrieben und mit Kohle oder Öl befeuert wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde zum Antrieb der Luftpumpe aber auch gelegentlich eine Pferde-Tretmühle verwendet.

Die Schallfrequenz eines Nebelhorns wird möglichst tief gewählt, da die Dämpfung des Schalls in der Luft mit steigenden Frequenzen zunimmt. Große Nebelhörner erzeugen einen Schalldruckpegel von 140 Dezibel und ergeben damit eine Reichweite von 3 Seemeilen, ca. 5 km, nach manchen Angaben sogar 8Seemeilen oder wie in dem Bericht von 1872 20 bis 25 Meilen. Gute Nebelhörner für Sportboote erreichen 116 Dezibel bei 220 Hertz und sind noch in 500 m Entfernung zu hören. Das Nebelhorn ist also durch seinen tiefen Ton sehr weit hörbar.

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden viele Daboll-Trompeten durch effektivere Prinzipien abgelöst. Dazu zählen das Nebelhorn mit Membranen, Dampfnebelpfeifen oder sogar Nebelsirenen. Letztendlich haben alle aber den selben Zweck, Menschleben zu retten und eine Kollision auf See zu vermeiden. Schon viele Schiffe konnten so Schaden von Leben und Material abwenden. Je intensiver der Klang des Nebelhorn war, um so dichter kam das gegnerische Schiff. Ein gegensteuern wurde somit notwendig. Entfernte sich der Klang wieder, war die Gefahr gebannt. Man konnte sich aber so auch ganz langsam und vorsichtig annähern.