Madagaskar
Madagaskar – die Insel der vielen kleinen Königreiche
Madagaskar, das ist eine abenteuerliche Insel, die auf eine beindruckende Geschichte verweisen kann und für den Touristen mehr als nur Erholung bieten kann.
Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde und wurde, im Vergleich zu anderen Inseln, erst sehr spät entdeckt und besiedelt. Wann genau das war oder auch wann die ersten Menschen sich auf Madagaskar niederließen, lässt sich nicht genau nachvollziehen. 1500 wurde die Insel von einem Spanier gesichtet und tauchte kurz danach auch auf verschiedenen Landkarten auf. Die lange Zeit ohne menschliche Bewohner ließen auf Madagaskar eine ganz eigene Natur entstehen. Tiere und Pflanzen entwickelten sich in einer bis dahin unbekannten Vielfalt und Schönheit. Auf Madagaskar leben heute noch viele Tierarten, die es nirgendwo anders auf der Welt gibt und umgekehrt gibt es dort auch viele Tiere, die wir aus anderen Regionen kennen, gar nicht. Diese Einzigartigkeit der Insel brachte ihr auch den Beinamen Der achte Kontinent ein.
Als die Besiedlung Madagaskars vor vielen hundert Jahren begann, waren es, so glaubt man, kleine Gruppen, Stämme, die sich von Indonesien auf die Suche nach einer neuen Heimat gemacht hatten. Nach und nach sollen sich auch arabische und später auch afrikanische Stammesgruppen auf Madagaskar niedergelassen haben. Jeder diese Stämme gründete sein eigenes kleines Königreich und hatte seinen eigenen König. Nach vielen, vielen Unruhen und zeitweise bürgerkriegsähnlichen Zuständen und den Streitigkeiten und Kämpfen, die die Kolonialzeit mit sich brachte, ist Madagaskar heute eine Republik, die von Präsident und Parlament geführt wird.
Die aufregendste Zeit jedoch erlebte Madagaskar Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Aufgrund der geografischen Abgeschiedenheit vom Rest der Welt, denn Madagaskar lag ja nicht in der Nähe einer der viel befahrenen Schifffahrtsrouten, entwickelte sich diese Insel zum Paradies für Piraten. Madagaskar war der ideale Ausgangspunkt für Beutefahrten im Indischen Ozean und auf den angrenzenden Meeren. Und nach erfolgreichem Beutezug bot Madagaskar natürlich auch hervorragende Verstecke.
Die Insel Ste. Marie, eine kleine Insel im Osten Madagaskars war einer der Zufluchtsorte. Dort findet man heute noch einen Piratenfriedhof. Im Norden Madagaskars, in der Bucht Diégo-Suarez soll es sogar eine Piratenrepublik La Libertalia“ gegeben haben.
Für den Tourismus ist Madagaskar heute noch nicht sehr weit erschlossen. Dabei hat die Insel so Einiges zu bieten. Zeugnisse der Geschichte, eine wunderschöne, fast noch unberührte und ganz andere Natur, weiße Strände und verträumte Buchten laden ein, Madagaskar zu besuchen.