Mit Bildung gegen die Piraterie am Horn von Afrika

E-Learning soll Kindern in Afrika bessere Chancen im Leben ermöglichen

30.06.12

In den armen Ländern macht Bildung den Unterschied. Wer über eine gute Ausbildung verfügt, hat mehr Möglichkeiten und ist somit vor Armut geschützt.

 
Bildung soll afrikanischen Kindern bessere Perspektiven eröffnen © panthermedia.net/Walter EgloffBildung soll afrikanischen Kindern bessere Perspektiven eröffnen

Seit einigen Jahren sorgen Überfälle auf Schiffe durch Piraten immer wieder für Schlagzeilen. Besonders das Horn von Afrika hat sich zu einer äußerst riskanten Region entwickelt. Innerhalb kürzester Zeit ist dort eine große Piratenszene entstanden, die sich für zahlreiche Überfälle auf Schiffe verantwortlich zeigt. Für Schlagzeilen sorgten die Piraten vor allem deshalb, weil sie nicht nur Containerschiffe und Tanker, sondern auch Touristenschiffe gekapert haben.

Etliche Reedereien umfahren die Region oder setzen auf Geleitschutz. Eine hundertprozentige Sicherheit vor den Piraten gibt es jedoch nicht. Zumal sich Experten darüber im Klaren sind, dass die Abschreckung durch Waffen keine dauerhafte Lösung sein kann. Das Problem mit den Piraten am Horn von Afrika muss auf eine andere Art und Weise gelöst werden.

Piraterie als letzter Ausweg

Zahlreiche Personen haben sich mit den Problemen beschäftigt, die an der Südwestküste Afrikas in den letzten Jahren entstanden sind. Sie sind zum Schluss gekommen, dass das zunehmende Ausmaß der Piraterie einen vergleichsweise simplen Hintergrund hat. Viele junge Afrikaner schließen sich den Piraten nur aus einem Grund an: Sie sehen keine Möglichkeit, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Im Grunde ist die Piraterie nichts anderes als ihr Ausweg aus finanziellen Schwierigkeiten. Zumal viele arme Menschen zu den erfolgreichen Piraten aufsehen. Diejenigen, die auf ihren Missionen erfolgreich waren bzw. große Lösegelder erpressen konnten, sind auf einen Schlag vermögend oder müssen zumindest nicht mehr in Armut leben. Von solchen Geschichten lassen sich viele junge Menschen ködern, weil sie sonst keine andere Möglichkeiten haben, an Geld zu gelangen.

Mit Bildung neue Perspektiven schaffen

Zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika wollen die SÖS-Kinderdörfer zusammen mit dem Verband Deutscher Reeder (VDR) auf ein Bildungsprojekt setzen. Die Idee ist simpel: Man möchte junge Menschen in Afrika zu einer besseren Bildung verhelfen, um somit deren Perspektiven zu verbessern. Denn Bildung ist nach wie vor das beste Mittel, wenn es darum geht, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung voranzubringen.

Konkret ist die Errichtung eines E-Learning Zentrums geplant. Mit diesem Projekt verspricht man sich, besonders viele junge Menschen vor Ort ausbilden zu können. Das Zentrum soll Dschibuti errichtet werden, einem vergleichsweise kleinen Land Afrikas, das sich aber in der richtigen Region des Kontinents befindet und in welchem die SOS-Kinderdörfer bereits positive Erfahrungen gemacht haben.

   

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