Energieversorgung
Essen erhält Supraleiterstrecke für Stromtransport
In Essen soll ein Supraleiterkabel verlegt werden, welches den Strom nahezu verlustfrei transportiert. Die wird dadurch zum Pionier der Energietechnik.
Obwohl sich Unternehmen und private Haushalte intensiv um die Einsparung von Energie bemühen, wächst der Bedarf an elektrischer Energie. Dies hat vor allem damit zu tun, dass immer mehr elektrische Verbraucher eingesetzt werden. Selbst wenn diese immer effizienter werden, führt deren steigende Anzahl zu einem steigenden Strombedarf.
Die Energieversorger und Städte müssen ihre Stromnetzwerke deshalb überprüfen und gegebenenfalls an die steigenden Anforderungen anpassen. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan, da hohe Kosten entstehen können. Da ist es kein Wunder, dass intensiv an Möglichkeiten geforscht wird, um den Stromstransport flexibler und günstigerer zu machen.
Supraleiter sollen den Stromtransport effizienter machen
Ein großes Problem für die Versorger besteht darin, dass sie Unmengen an Energie durch ihre Stromnetze senden und dabei ein stattlicher Teil der Energie verloren geht. Die Mischung aus Widerstand der Stromkabel sowie entsprechende Distanzen zeigen sich hierfür verantwortlich. Genau an dieser Stelle wollen Unternehmen und Forscher ansetzen und zukunftsträchtige Wege des Energietransports ermitteln.
Besonders gerne wird das Konzept des Supraleiters diskutiert. Hierunter ist ein Leiter zu verstehen, der über einen äußerst geringen bzw. im Idealfall sogar überhaupt keinen Widerstand verfügt. Er ermöglicht es, die Energie nahezu verlustfrei zu transportieren, was die Effizienz eines Stromnetzes maßgeblich steigern könnte.
Essen wird Pionier in Sachen Stromnetztechnologie
Genau diese Technologie will der Stromkonzern RWE nun in der Praxis testen. Ein entsprechendes Stromkabel, das auf einem Supraleiter basiert, soll in Essen verlegt werden. Die Arbeiten, die sich bislang um die Konzeption sowie die technische Vorbereitung drehen, haben bereits begonnen.
Wie der Stromkonzern mitteilt, sind mehrere Partner am Projekt beteiligt. Neben RWE ist auch der Nexans involviert. Hierbei handelt es sich um das Unternehmen, welches das Supraleiterkabel fertigen wird. Außerdem befinden sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie der Projektträger Jülich mit an Bord. Man verspricht sich, Strom mit einer Spannung von 10.000 Volt anstatt bisher 100.000 Volt über eine Strecke von einem Kilometer transportieren zu können. Im Idealfall ist das Kabel bis Ende des nächsten Jahres verlegt.