Billardkugel
Die Billardkugel wird nicht mehr aus Elfenbein gebaut
Eine Billardkugel wurde früher aus Elfenbein hergestellt. Heute werden aus verschiedenen Gründen hochwertige Kunststoffmaterialien dafür verwendet.
Das Spiel Billard verbinden viele mit verräucherten Kneipen und dunklen Gestalten. Dieses negative Image, das vor allem durch diverse Filme entstanden ist, hat mit dem heutigen Spiel nicht mehr viel zu tun. Zwar rollt die Billardkugel immer noch in Gaststätten und Spielsalons, aber die hohe Kunst des Billardspiels wird mittlerweile in Vereinen ausgeübt. Große Turniere werden sogar im Fernsehen übertragen und locken regelmäßig Millionen von Zuschauern vor die Bildschirme. Das wichtigste Requisit bei diesem Spiel ist die Billardkugel. Bestand sie früher noch aus Elfenbein, so werden dafür heute Kunststoffe wie Phenolharz oder Aramith verwendet.
Dafür gibt es zwei Gründe: Künstliche Materialien sind nicht so spröde wie Elfenbein und splittern auch nicht, wenn sie einmal auf den Boden fallen, und Elfenbein kann heute auf legale Weise kaum mehr gehandelt werden. Von den Spieleigenschaften her gesehen, sind die Materialien gleich. Diese Eigenschaften spielen beim Billard eine große Rolle, insbesondere beim Carambolage, auch Karambol genannt. Carambolage wird mit drei Billardkugeln auf einem Tisch ohne Löcher gespielt. Eine der Kugel ist rot, die anderen beiden entweder gelb und weiß oder beide weiß, wobei eine der beiden einen kleinen schwarzen Punkt aufweist.
Diese beiden sind die Spielbälle, wobei jeder der beiden Spieler über die ganze Spieldauer mit der gleichen Kugel spielt. Ziel einer Aufnahme, also eines Stoßes, ist es, den Ball des Gegners und den roten Ball zu treffen. Es gibt mehrere Variationen dieses Spieles, wobei das so genannte Dreiband Spiel für die Zuschauer wohl am interessantesten ist. Im Gegensatz zum noch spektakuläreren Cadre-Spiel sind die Regeln beim Dreiband leicht zu verstehen und auch vom Laien nachvollziehbar.
Der Spielball muss bei diesem Spiel dreimal die Bande berühren, bevor er den zweiten Ball trifft. Gelingt dies, darf der Spieler eine weitere Aufnahme machen, andernfalls ist der Gegner an der Reihe. Für die Zuschauer mag es manchmal wie Magie erscheinen, wenn die Billardkugel scheinbar spielerisch über drei Banden genau den letzten Ball trifft. In Wirklichkeit ist es nichts anderes als eine mathematische Rechnung. Sie erfordert jedoch vom Spieler ein exzellentes räumliches Denkvermögen und natürlich viel Übung. Bei einer Bewertung von Sportarten wurde Billard als drittschwierigste Sportart überhaupt eingestuft, nach Stabhochsprung und Golf.