Neues Energiekonzept aus den Niederlanden
Wohnsiedlung wird mit Wärmeenergie aus Gewächshäusern versorgt
In den Niederlanden wurde ein neuartiges Energiekonzept entwickelt. Wärmeenergie, die aus Gewächshäusern stammt, wird zum Heizen von Wohnungen genutzt.
Der Energiebedarf der privaten Haushalte wird gerne unterschätzt. Dabei ist dieser Bedarf ungemein groß bemessen: Tag für Tag werden gewaltige Mengen an Energie verbraucht, die zu einem großen Teil durch die Verbrennung fossiler Energieträger gewonnen wird. Teilweise findet diese Verbrennung extern bzw. in Kraftwerken statt, teilweise auch direkt in den Wohngebäuden.
Zumindest trifft dies für Heizung und Warmwasserversorgung zu. Heizöl oder auch Erdgas werden in speziellen Heizbrennern in Wärmeenergie umgewandelt. Heizung und Warmwasserversorgung gelten als die größten Energiefresser im Haushalt: Der Anteil an elektrischer Energie, die ebenfalls verbraucht wird, ist vergleichsweise niedrig bemessen.
Neue Energiequellen werden benötigt
In den vergangenen Jahren haben die Preise für fossile Energieträger spürbar angezogen. Heizöl und Erdgas sind deutlich teurer geworden. Aufgrund der steigenden globalen Nachfrage gilt es als wahrscheinlich, dass die Preise weiterhin anziehen. Zudem sind die Energieträger nicht unbegrenzt verfügbar. Es ist daher an der Zeit, sich auf die Suche nach neuen Lösungen zu begeben.
Ein äußerst interessantes Projekt rund um die Erschließung neuer Energiequellen wurden in den Niederlanden initiiert. Ingenieuren ist aufgefallen, dass in der Region Westland besonders viele Gewächshäuser stehen. Diese werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um für die Pflanzen eine wärmere Umgebung zu schaffen. So können Pflanzen schon früher mit dem Wachstum beginnen und zugleich lässt sich die Saison auch nach hinten hinaus verlängern.
Wärmeenergie vom Gewächshaus in Wohngebäude transferieren
In den warmen Sommermonaten wird es in den Wächshäusern zu warm. Doch anstatt die überschüssige Energie nach draußen zu leiten, nutzt man sie zur Erwärmung von Wasser, das durch eine Leitung in 80 Metern Tiefe fließt. In Anbetracht der Anbaufläche von 3,5 Hektar lässt sich sehr viel Wärmeenergie in den Bodengrund transferieren, wo sie letztlich gespeichert wird.
Im Winter bzw. in den kühlen Monaten wird auf diese Wärmeenergie zurückgegriffen. Allerdings wird das Warmwasser nicht direkt angezapft, stattdessen erfolgt eine Nutzung durch Wärmepumpen. Die Wohngebäude in der Region sind mit Wärmepumpen ausgestattet, deren Ertrag durch die Wärme im Boden gesteigert wird. Alles in allem lässt sich eine Energieeinsparung in Höhe von rund 15 Prozent erzielen, was für die Bewohner letztlich bedeutet, dass sie bares Geld sparen. Der CO2-Ausstoß der 320 angeschlossenen Wohnhäuser ist sogar um 40 Prozent niedriger bemessen.