Musikbox

In den 80er Jahren durfte die Musikbox in keiner Bar fehlen

Der Siegeszug der Musikbox, mit ihrem typischen Aussehen, begann in den 40er Jahren, wobei sie ihre Hochzeit vor allem in den 80er Jahren hatte.

 

Vor 120 Jahren wurde durch eine Erfindung etwas ermöglicht, was sich zu diesem Zeitpunkt keiner hätte vorstellen können, und zwar die Musik ohne Kapelle. Der Grundstein für die Erfindung dieser Musikbox, oder auch Jukebox genannt, war die Sprechmaschine von Thomas Alva Edison, die aus einer mit Zinnfolie bezogenen Walze und einer Schallldose bestand, in welcher sich wiederum eine Membran und eine Nadel befunden haben. Die Walze war mit einer Kurbel verbunden. Sofern man in die Sprachdose hinein sprach, während man die Kurbel bediente, vibrierte die Membran und die Nadel zeichnete ein Spur in die Zinnfolie. Ließ man nun die Nadel ein zweites Mal darüber fahren, übertrug die Nadel die Vertiefungen und Schwingungen, die im Trichter zu hören waren. Somit konnte man das Gesprochene immer wieder abspielen. Doch diese Erfindung war noch sehr unausgereift.

Ab 1896 gab es dann ein neues Speichermedium, die Schellackplatte. Auch hier würden die Töne durch Vertiefungen in der Platte gespeichert, wobei aber ein Speicherung von längeren Stücken möglich war, außerdem war auch die Qualität um einiges besser. In den 40er Jahren brachten Künstler dann kommerzielle Singles auf den Markt, womit das Angebot an Musik deutlich wuchs und sich die Schellackplatte als Speichermedium durchsetzen konnte. Ab den 40er Jahren begann daraufhin auch der Siegeszug der Musikbox. Diese Musiboxen wurden von mehreren amerikanischen Firmen hergestellt und waren in vielen Restaurants, sowie fast jeder Bar, in ihrem typischen Erscheinungsbild zu finden. Man musste lediglich eine Münze einwerfen, um die gewünschte Platte auszuwählen und abzuspielen. Das markante Design dieser Musikboxen war bis in die 80er Jahre fast überall zu sehen.

Anfang der 50er Jahre dann kam die Musikbox auch nach Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg waren nämlich viele US Soldaten in Westdeutschland stationiert, welche die Musikboxen von zu Hause mitgebracht haben. Bis dahin gab es in Deutschland zwar bereits Plattenspieler mit Platten aus Schellack, die Musikbox war allerdings völlig neu. In ihnen konnten mehrere Tonträger untergebracht werden, und so war sie hauptsächlich während des Siegeszugs des Rock’n Roll äußerst beliebt und natürlich sehr gefragt. So gründeten sich auch deutsche Firmen, die Musikboxen hergestellt haben. Ende der 80er Jahre wurde die Musikbox dann von der CD zunehmend verdrängt und heute sieht man sie kaum noch.