Weisheitszahn
Der Weisheitszahn muss Ihnen kein Kopfzerbrechen bereiten
Der Weisheitszahn steht im menschlichen Kiefer ganz hinten und bricht auch meist erst im Erwachsenenalter durch. Platzprobleme sind dabei sehr häufig.
Als Weisheitszahn bezeichnet man im menschlichen Gebiss den jeweils achten Zahn ab der Mittellinie. Insgesamt gibt es vier Weisheitszähne, je nach genetischer Veranlagung können manchmal auch mehr Weisheitszähne gebildet werden. Generell entwickeln sich Weisheitszähne erst sehr spät und brechen bei der überwiegenden Mehrheit erst im Erwachsenenalter oder gar nicht durch. Die Bezeichnung Weisheitszahn stammt vermutlich von seiner späten Entwicklung. Der Weisheitszahn gehört zu den Backenzähnen, die auch als Molaren bezeichnet werden. Im Gegensatz zu den weiter vorne stehenden Backenzähnen hat er aber keine charakteristische Form. Es existieren Weisheitszähne mit drei, aber auch mit vier oder fünf Höckern und unterschiedlichen Anzahlen von Wurzeln.
Die starke Formschwankung und die ungenaue, späte Durchbruchszeit des Weisheitszahnes hängt mit seiner Verkümmerung zusammen, die sich im Laufe der menschlichen Evolution herausgebildet hat. Die Urmenschen brauchten im Gegensatz zu den heutigen Menschen mehr Zähne, um die oft rohe Nahrung ausreichend zerkleinern zu können. Im Laufe der Entwicklung war dies durch die meist weich gekochte Nahrung nicht mehr unbedingt nötig, und die Zähne verkümmerten. Viele Menschen bilden heutzutage auch gar keine Weisheitszähne mehr aus.
Beim heutigen Menschen ist der Kiefer im Durchschnitt sehr viel kleiner als bei unseren Vorfahren, wodurch sich das Verhältnis zwischen Zahn- und Kiefergrösse verschoben hat. Vor allem die Weisheitszähne sind von diesem Platzmangel betroffen, da der Weisheitszahn als letzter Zahn durch den Kiefer bricht. Häufig kann er nur unvollständig heraustreten, was häufig zu Entzündungen und Abszessen führt. Weisheitszähne stellen daher bei vielen Menschen ein Problem dar, weil sie sich zudem auch schwerer pflegen lassen und die übrigen Zähne verschieben können. Aus diesem Grund werden sie häufig gezogen oder schon vor ihrem Durchbruch bei einem chirurgischen Eingriff entfernt.
Bei der Entfernung eines Weisheitszahnes wird in der Regel eine Lokalanästhesie durchgeführt, manchmal kann aber auch eine Vollnarkose ratsam sein. Bei der Entfernung entstehen Wunden, die meist durch chirurgische Nähte geschlossen werden. Die durch die Zahnentfernung entstandene Öffnung im Kieferknochen und die Wunde schliessen sich im Allgemeinen innerhalb der ersten Wochen nach dem Eingriff.
In der Zeit nach der Operation sorgt das richtige Verhalten für eine gute Wundheilung und eine Minderung der Folgeerscheinungen. So sollte von aussen regelmässig gekühlt werden, um eine starke Schwellung oder Blutung zu vermeiden. Schonende Ernährung und der Verzicht auf Alkohol, Koffein, Nikotin, Fruchtsäfte und Milchprodukte sind in den ersten Tagen nach dem Eingriff ebenfalls ratsam.