Orgel

Der Klang der Orgel besticht in Kirchenmusik und Jazz

Eine Orgel spielt man im wahrsten Sinne mit allen vieren. Um die klangstarken Töne zu erzeugen, sind Hände und Füße beim Orgelspiel gut beschäftigt.

 

Es ist immer wieder ein imposantes Klangerlebnis, wenn eine Orgel in einem akustisch günstigen Raum erklingt. Mit ihrem starken Klangvolumen scheinen Orgelklänge selbst die hintersten Winkel zu erreichen. Meist sind in Kirchen die Orgeln oben auf der Chorempore platziert, so dass man dann gar nicht sehen kann, welchen Körpereinsatz das Orgelspiel erfordert. Denn neben der Tastatur, die in mehreren Etagen von den Händen des Organisten gespielt wird, gibt es ja auch noch die Pedale. Mit den Fußpedalen können weitere, tiefere Töne erzeugt werden. Der Organist muss dafür mit seinen beiden Füßen gleichsam über die Fußtastatur tanzen.

Dies erfordert ein hohes Maß an Koordinationsfähigkeit und auch eine gewisse Fitness. Zusätzlich hat der Organist die Möglichkeit, die Klangfarbe des Tones durch das Ziehen verschiedener Register zu verändern. Eine Tätigkeit, die während des Orgelspiels bewältigt werden muss. Aber eine Orgel wäre nichts ohne die Orgelpfeifen. Aus ihnen ertönt der Klang des Instruments. In Kirchen ist die Gestaltung von Orgel und Pfeifen meist sehr aufwendig und in kunsthistorischer Hinsicht interessant. Nicht zu Unrecht gehören Orgeln oft zu den Sehenswürdigkeiten in Kirchen.

Die weltweit größte Kirchenorgel kann man im Passauer Stephansdom bewundern. Der klassische Einsatzort der Orgel ist in der Kirche während der Messe. Es gibt aber eine reiche Orgelliteratur. Allen voran ist natürlich die berühmte Toccata und Fuge von Johann Sebastian Bach bekannt. Außerdem gibt es etliche Konzerte für Orgel und Orchester, zum Beispiel von Georg Friedrich Händel oder von Joseph Haydn. Auch in einer ganz anderen Musikrichtung ist die Orgel heimisch: im Jazz. Ihren Siegeszug in den Jazz konnte die Orgel vor allem durch die Entwicklung der Hammond Orgel antreten.

Die Hammond Orgel fand sich in den 1970er und 1980er in vielen Wohnzimmern wieder. Die Möglichkeit, verschiedene Begleitrhythmen zuzuschalten, machte sie zu einem beliebten Musikinstrument. Im Jazz gehört die Musikerin Barbara Dennerlein zu prominenten Vertretern der Jazzorgel. Orgelunterricht wird an den meisten Musikschulen angeboten. Gerade in kleinen Kirchengemeinden besteht zudem die Möglichkeit, nebenberuflich in Gottesdiensten Orgel zu spielen. Dafür muss man allerdings schon ein angemessenes Niveau im Orgelspiel vorweisen können. Denn ganz so einfach ist nicht, die Königin der Instrumente, wie die Orgel auch genannt wird, zu beherrschen.