Kopftuch
Das Kopftuch gab es bereits im 4. Jahrhundert und galt als chic
Ein Kopftuch kann aus modischen Gründen getragen werden, ist aber auch oft das Zeichen für eine religiöse Haltung. Es gab auch Zeiten, in denen es chic war.
Die Form der weiblichen Kopfbedeckung war auch in deutschen Regionen schon immer von der Mode abhängig. Ein schleierartiges Kopftuch bis zur Hüfte, welches entweder offen getragen wurde oder unter dem Kinn mit einer runden Brosche zusammengehalten wurde, galt unter Frauen im 4. Jahrhundert als chic. Seidene oder durchsichtige Schleier, die Frauen wie einen Mantel trugen, unter einem turbanähnlichen Kopftuch, als es mit Karl dem Großen Kontakt zum Orient gegeben hat und im Mittelalter war, unter einer Vielzahl von Kopfbedeckungen, das Gebende der Favorit. Hierbei handelte es sich um ein eng umrahmendes Tuch, über welches oft ein Schleier getragen wurde, der über Nacken und Schulter bis zur Brust gereicht hat. Hüte waren bis dahin den Männern vorbehalten und setzten Frauen erst im 13. Jahrhundert auf, das aller feinste war damals der Pfauenhut. Danach kamen Hauben in Mode, im 15. Jahrhundert dann wieder die Hüte. Es folgten Turbanmützen und viele modische Kapriolen.
Das Haarnetz, welches schon die alten Germaninnen gerne getragen haben, unter einer Haube oder einem Federbarett zum Tragen. Haube im Haus, Hut auswärts, das war das Motte der Damen im 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert ging keine Frau ohne Kopfbedeckung auf die Straße und zur gleichen Zeit wurde auch die Haube wieder vom Kopftuch abgelöst. Anfang des 10. Jahrhunderts konnte sich jede Frau ein Kopftuch leisten, da die Textilindustrie für billige Stoffe gesorgt hat. Somit konnte sich also eine elegante Dame nicht von der Masse abheben, um ihren Rang und Reichtum anhand der Kopfbedeckung zur Schau zu stellen. Darum trugen diese Damen raffiniert gearbeitete Hüte und Hauben, weshalb das Kopftuch zu einem Kennzeichen der einfachen Bäuerinnen geworden ist. Dann kamen viele Landfrauen als Küchenhilfen und Putzfrauen in die Städte, denen das Kopftuch als praktische Arbeitskleidung diente.
Auf den Nutzen des Kopftuches wurde jedoch auch die Haute Couture aufmerksam, und in den zwanziger Jahren eroberte das Kopftuch sogar die Oper und das Ballett. Es wurde zu einem Symbol der arbeitenden deutschen Frau und Mutter. In germanischen Völkern waren Jungfrauen zum Beispiel an ihrem unbedeckten Haar zu erkennen, da Ehefrauen ihr Haar zu bedecken hatten. Das eine Braut einen weißen Schleier trägt, ist auch nicht überall so. In China, Albanien und Indien zum Beispiel, gibt es auch rote Brautschleier. Fest steht allerdings, dass der Kopf der Braut in vielen Kulturen verhüllt ist. Des Weiteren drückt ein Kopftuch aus oft die religiöse Haltung einer Person aus, wie zum Beispiel bei dem Muslimen.