Erdwärme Tiefenbohrung
Eine Erdwärme Tiefenbohrung nutzt natürliche Ressourcen aus
Eine Erdwärme Tiefenbohrung amortisiert sich sehr schnell. Mit einer einzigen Bohrung kann man ein ganzes Bürogebäude mit Warmwasser versorgen.
Unsere Erde besitzt ein geothermisches System, welches in der Erdmitte eine Temperatur von etwa sechstausend Grad erreicht. Dies ist eine natürliche Wärmequelle, welche uns auf hunderttausende von Jahren versorgen kann. Es ist jedoch nicht nötig, so tief zu bohren, um die Erdwärme zu nutzen. Die Erdtemperatur steigt pro einhundert Metern um etwa drei Grad Celsius an. In zweitausendfünfhundert Metern Tiefe herrscht bereits eine Temperatur von rund achtzig Grad Celsius. Mit einer Erdwärme Tiefenbohrung kann man diese Wärme nutzen, indem man kaltes Wasser nach unten pumpt und das erwärmte Wasser wieder nach oben holt.
Das System ist vom Prinzip her einfach. Eine Erdwärme Tiefenbohrung besteht aus einem oder mehreren Löchern. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird kaltes Wasser in die Erde gepumpt, erwärmt sich dort am heißen Gestein und wird in einiger Entfernung durch ein zweites Loch wieder nach oben geholt. Diese Methode ist am effektivsten, weil das Wasser direkt mit dem Gestein in Berührung kommt und dadurch sehr schnell erhitzt wird.
Dabei wird am Anfang das Wasser unter hohem Druck quasi in das Bohrloch geschossen, damit sich die vorhandenen Gesteinsspalten und –risse erweitern und die heiße Oberfläche sich dadurch vergrößert. Eine zweite Möglichkeit ist, das Wasser durch ein geschlossenes System zu leiten. Hierbei wird die Flüssigkeit durch ein Stahlrohr, welches die Hitze übertragen kann, nach unten geführt, und durch ein Kunststoffrohr wieder nach oben gepumpt. Das ist zwar nicht so effektiv wie die direkte Durchleitung durch Gestein, aber dafür billiger, weil nur ein Loch gebohrt werden muss. Trotzdem kostet solch eine Erdwärme Tiefenbohrung immer noch knapp zwei Millionen Euro.
Diese Ausgabe amortisiert sich aber nach etwa fünfzehn bis zwanzig Jahren. Bei einer Lebensdauer der Anlage von mindestens fünfzig Jahren spart man also im Endeffekt rund zwei Drittel der Energiekosten. Die Langlebigkeit einer solchen Anlage ergibt sich daraus, dass beinahe kein Verschleiß entsteht. Die einzigen beweglichen Teile befinden sich in der Pumpe, und die ist relativ preiswert zu erneuern. Das Stahlrohr rostet nicht, ebenso wenig wie das Kunststoffrohr. Die Pumpe hat einen Verbrauch von etwa fünf Kilowattstunden, so dass sich die Verbrauchs- und Wartungskosten in Grenzen halten. All diese Fakten sprechen für die Rentabilität einer Erdwärme Tiefenbohrung.