Wildseide

Mit Wildseide haben Sie ein reines Naturprodukt in der Hand

Die Geschichte der Wildseide geht bis hinein in die chinesischen Dynastien. Sie ist eine Unterart der normalen Seide und wurde von den Chinesen entdeckt.

 

Eine chinesische Kaiserin hat einst die Wildseide auf einem Spaziergang aufgefunden. Sie beobachtete eine Raupe, die sich gerade in einen seidenen Faden einwickelte. Da kam sie auf die Idee, dass auch sie in einem so sanften Stoff eingehüllt werden wollte. Daraufhin entstand die Produktion der Seidenstoffe. Die Kunst der chinesischen Seidenabhaspelung war über Jahrtausende ein großes Geheimnis und Seidenschmuggler wurden zum Tode verurteilt. Erst ab dem 6.Jahrhundert wurden chinesischen Seidenraupen nach Europa übersiedelt, die hier nachgezüchtet wurden.

Die Wildseide, auch Rohseide genannt, ist ein absolutes Naturprodukt. Ihr Garn stammt von Raupen, die sich für ihre Metamorphose zum Schmetterling darin einwickeln. Gewonnen wird das Garn mittels des Abhaspelns eines Kokonfadens, der bis zu 3000 Metern lang sein kann. Üblicherweise sind die Fäden zwischen 500 und 800 Metern lang. Die typische Unregelmäßigkeit der Wildseite stammt daher, dass die Raupe zum Schlüpfen den Kokon zerstört und so die Seidenfäden unterbrochen werden.

Wildseide muss anders gereinigt und gepflegt werden, als normale Seide. Empfehlenswert ist, Kleidung aus Wildseide zum waschen in eine anerkannte Seiden Reinigung zu bringen. Mittlerweile gibt es allerdings auch spezielle Seidenwaschmittel für Zuhause. Diese speziellen Waschmittel für Wildseide kommen ohne Alkali aus, was die Seidenstoffe zerstören könnte. Wildseide sollte maximal auf 30 Grad gewaschen werden und das vorzugsweise von Hand. Unter der Zugabe eines Esslöffels Essig kann die Farbe der Wildseide in ihrer glänzenden Haltbarkeit verlängert werden.

Zum Trocknen darf sie nur leicht zusammengedrückt werden, auf keinen Fall darf man sie auswringen, denn sonst verziehen sich die Fasern und Falten entstehen. Für die Endtrocknung legt man den Wildseidenstoff am besten auf eine luftige Oberfläche, wie zum Beispiel einem Handtuch, und schützt sie vor Sonneneinstrahlung und Heizungswärme. Das Bügeln ist für Anfänger eine wahre Herausforderung. Zu beachten ist unbedingt, dass die Wildseide nur mit einem Stofftuch zwischen Seide und Bügeleisen gebügelt werden sollte. Dabei arbeitet mit nur sehr geringer Hitze.

Da Wildseide stark lichtempfindlich ist, sollte man darauf verzichten, dieses Gewebe alleine als Vorhangstoff zu verwenden. Die UV Kraft der Sonnenstrahlen können die Wildseide auf Dauer zersetzen, so dass sie nach ein bis zwei Jahren ausbleicht und brüchig wird. Unterfüttert man die Wildseide mit einer Futterseide oder gewöhnlichen Baumwollstoff, kann die Lebensdauer als Fenstervorhang massiv verlängert werden.