Chemie
Chemie – sie begegnet uns überall und jeden Tag
Chemie ist etwas, auf das oft geschimpft wird. Trotzdem benutzen wir sie häufig, oft auch, ohne dass wir uns dieser Tatsache wirklich bewußt sind.
Chemie begegnet uns in all unseren Lebensbereichen. Wir benutzen sie, wir schimpfen auf sie und wir hatten es auch noch als Fach in der Schule, was häufig schon wieder ein Grund war, auf sie zu schimpfen. In den 80ziger Jahren war Chemie ein oft behandeltes Thema in den Medien. Das Umweltbewusstsein bei den Menschen stieg und man machte sich so nach und nach klar, was man der Umwelt alles für Belastungen zumutete. Chemie verkam in dieser Zeit zu einem Schimpfwort, ein Synonym für alles Schlechte und für die Geldgier der Großkonzerne.
Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet. Die großen, chemieverarbeitenden Konzerne haben zumindest offiziell aufgehört, ihr Abwasser ungefiltert in die Flüsse zu leiten, die Waschmittelpackungen sind maximal noch ein Drittel von der damaligen Packungsgröße und überall wird fleißig alles recycelt.
Aber die Chemie ist trotzdem noch überall präsent. Ohne sie wäre vieles auch einfach nicht machbar. Gehen sie nur einmal bei den Friseur. Ohne Chemie geht da wirklich wenig. Man kann ohne die entsprechenden Produkte weder aus einer glatthaarigen Person eine gelockte machen, noch aus einer Dunkelhaarigen eine Blondine. Auch viele Reinigungsmittel können ohne Chemie nichts bewirken. Wenn man an einem verstopften Toilettenrohr schon alles mögliche ausprobiert hat und es letztendlich immer noch verstopft ist, greift man erst zum aggressiven, chemischen Reinigungsmittel, bevor man das ganze Rohr aufschraubt.
Das Gleiche gilt für den medizinischen Bereich. Jetzt werden einige anmerken, dass das ja etwas anderes sei, weil diese Produkte ja lebenserhaltend sind. Das ist meistens richtig, aber nicht immer. So ist die Anti-Baby-Pille auch reine Chemie und die dient ausschließlich dem Zweck der Verhütung, so dass keine medizinische Notwendigkeit gegeben wäre, sie zu nehmen. Sie ist halt einfach nur nützlich.
Das gilt auch für die ganzen Geschmacksverstärker in unserer Nahrung. Wirklich notwendig wären die auch nicht, aber das Essen schmeckt halt dank chemischer Hilfe einfach besser. Und ist billiger zu produzieren, was auch noch erschwerend dazukommt. Man sieht also, auch wenn wir viel und häufig auf die Chemie schimpfen, was ab und an vielleicht sogar berechtigt sein mag, wir brauchen sie schon, um unser Leben angenehmer und einfacher zu gestalten. Ganz ohne chemische Produkte würde etwas fehlen.