Südtirol
Südtirol, eine der schönsten Regionen Europas
Südtirol liegt an der Grenze zwischen Italien und Österreich. Die Hälfte der Bevölkerung spricht deutsch, in den Industriezentren spricht man italienisch.
Südtirol ist ein Teil der italienischen Region Trentino-Südtirol, etwa 7 400 Quadratkilometer groß. Die Hauptstadt Bozen liegt am Zusammenfluss von Eisack und Etsch. Es ist eine Gebirgsregion, hier gibt es viele vergletscherten Massive in kristallinen Zentralalpen, und viele Gipfel über 3000 Meter.
Die Dolomiten liegen auch in Südtirol. Hier haben die Flüsse tiefe Täler im Kalk und Dolomitgestein gegraben. Die Täler sind überwiegend trocken und warm, in den Bergen gibt es starke Niederschläge. Bekannte Massive sind Sella, Schlern, Rosengarten, Langkofel und Latemar. Sie bieten gute Voraussetzungen für Wintersport und Bergtouren. Im Sommer werden hier Obst und Wein kultiviert, allerdings nur in der Regionen unterhalb von 900 Metern.
Die ländlichen Regionen Südtirols sind vorwiegend deutschsprachig (300 000 Einwohner). Es gibt auch rätoromanische Restbevölkerung ( 35 000 Angehörige ), vor allem in Gröden, Buchenstein und Gadertal. In den Zentren Bozen, Meran und Brixen überwiegt italienische Bevölkerung, durch Zuwanderung in Industrie.
Im sechsten Jahrhundert wurde die Südtiroler Region von Bayern besiedelt. Dolomiten und Meran waren bis 1363 Kernland der Grafen von Tirol. Später hat die Habsburger Monarchie die Provinz vererbt. Bis 1919 war Südtirol ein Teil Österreichs mit einer Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch, nördlich der Salurner Klause. Nach dem ersten Weltkrieg war die ganze Region an Italien gefallen im Vertrag von Saint-Germain. Dadurch ist ein Nationalitätenproblem entstanden, weil zu dieser Zeit noch 90 Prozent der Bevölkerung Deutsch gesprochen hatte. Man bezeichnete es als Südtirolfrage. Durch ein Abkommen nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Bevölkerung eine administrative und kulturelle Autonomie zugestanden. Der Konflikt wurde allerdings erst 1992 beendet.
Die Südtirol-Hauptstadt Bozen liegt südlich des Brennerpasses. Es ist gleichzeitig ein Kurort und Bischofssitz, ein wichtiger Handels- und Messeplatz. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind eine gotische Kathedrale aus dem vierzehnten Jahrhundert, eine dominikanische Kirche und einige Stadthäuser aus dem sechzehnten Jahrhundert. Die Einwohnerzahl beträgt 100 000.
Die schönste Stadt in Südtirol ist jedoch Meran, ein Kurort und ein internationales Tourismuszentrum. Die Stadt wurde im 8. Jahrhundert gegründet und war bis 1420 die Hauptstadt in der Region. Das wichtigste Bauwerk ist die Pfarrkirche Sankt Nikolaus, weiter die Spitalkirche und die Burg aus dem fünfzehnten Jahrhundert.