Seidenstraße
Auf der Seidenstraße kam Seide auf Kamelrücken nach Europa
Die Seidenstraße war viele Jahrhunderte Handelsverbindung zwischen China und dem Mittelmeerraum. Unter den transportierten Gütern war Seide sehr wichtig.
Seide ist auch in der heutigen Zeit noch ein besonderes Material. Kleidungsstücke aus Seide sind immer noch teurer als solche aus anderen Stoffen. Dabei wird Seide mittlerweile auch in Europa gefertigt. Die langen Transportwege, die zu früheren Zeiten den ohnehin edlen Stoff noch kostbarer und teurer machten, sind schon lange weggefallen. Denn zu früheren Zeiten, als die Seidenherstellung vor allem den Chinesen vorbehalten war, war die Seide lange Monate unterwegs, bis sie europäischen Boden erreichte.
Die große Bedeutung der Seide zeigt sich auch daran, dass nach ihr der älteste Handelsweg der Welt benannt wurde: die Seidenstraße. Zwar wurde auf der Seidenstraße nicht nur Seide von China in den Mittelmeerraum transportiert, auch andere Waren wie Tee, Porzellan oder Gewürze fanden so ihren Weg zu den Europäern. Doch die Seide war mit das wichtigste Gut. Erstmals beschritten wurde der Weg, der erst viel später als Seidenstraße tituliert wurde, schon im zweiten Jahrhundert vor Christus. Ausgangspunkt der Karawanen mit bis zu 1000 Kamelen, die die Güter auf ihrem Rücken trugen, war im heutigen in Ostchina gelegenen Xi-an.
Der Weg führte Richtung Nordwesten nach Dunhuang. Hier wartete dann ein großes Hindernis auf die Karawanen: die Wüste Takla Makan. Mittendurch wagten sich die Menschen nicht. Dafür gibt es zwei Routen, die die Wüste an ihrem Rand umgehen, die eine Route liegt am südlichen Rand, die andere am nördlichen Rand der Takla Makan. In Kashgar liefen die beiden Routen dann wieder zusammen. Von dort aus ging es in unterschiedliche Richtungen weiter, neben Routen nach Persien und Indien führte eine Route auch zum Mittelmeer und damit in den europäischen Raum.
Doch auch auf dem Rückweg hatten die Kamele Waren aufgeschnallt. Von Europa nach Asien wurden zum Beispiel Gold, Silber oder Wein gebracht. Insgesamt war dieser Transportweg jedoch eine langwierige Angelegenheit. Bis zu einem Jahr konnte es dauern, die einfache Strecke zurückzulegen. Außer dem Austausch an materiellen Waren erfuhren ideelle Güter durch die Seidenstraße ihre Ausbreitung. Der Buddhismus breitete sich von Indien kommend Richtung China aus und das Christentum gelangte in östliche Regionen. Ihre Blütezeit erlebte die Seidenstraße in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Als dann der Warentransport immer mehr auf den Seeweg verlegt wurde, nahm die Bedeutung der Seidenstraße ab.