Ratte
Die Ratte kam, aus dem asiatischen Raum, auf dem Seeweg nach Europa
Die Ratte hat sich als Überträger der Pest früh einen Namen gemacht und verursacht deshalb auch heute noch Ekel. Sie wird aber auch als Haustier gehalten.
Die heutige Ratte stammt ursprünglich von der Wanderratte ab, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts, auf dem Seeweg, aus dem asiatischen Raum nach Nordamerika und Europa gekommen ist. Die Ratte hat sich schon früh einen Namen gemacht da sie, unter anderem, Überträger der Pest gewesen ist, welcher in den Jahren 1347 bis 1352 fast jeder vierte Bewohner Europas zum Opfer gefallen ist. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb die Ratte noch heute meist Ekel und Unbehagen verursacht. Auch der lange nackte Schwanz der Ratte scheint dazu beizutragen, dass sich sehr viele Menschen vor diesem pelzigen Tierchen ekeln. Man hat dann damit begonnen, Albinoratten als Versuchstiere zu benutzen. Das war in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts. Heutzutage werden mehrere verschiedene Rattenstämme für die unterschiedlichen Forschungsgebiete gezüchtet, wie zum Beispiel die Wistaratten.
Aufgrund dieser vielen Forschungsarbeiten gilt die Ratte, ebenso wie die Maus, heute zu einem der besterforschten Lebewesen Der Welt. Die Große Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit der Ratte an sich sind der Grund dafür. Allein dadurch ist es erst möglich geworden, wissenschaftliche Untersuchungen unter extremsten Bedingungen durchzuführen. Vor allem in der biomedizinischen Forschung und der Arzneimittelforschung fanden Millionen von Ratten einen grausamen Tod. Zum Glück gibt es mittlerweile geeignete Ersatzmethoden, wie zum Beispiel Zellkullturen, die es möglich machen sollen, die Forschung mittels der Ratten wenigstens stark zu minimieren. Trotzdem gibt es aber auch sinnvolle Forschungen an den Laborratten, wie zum Beispiel das Untersuchen ihres Sozialverhaltens, die es uns erst möglich machen, Ratten artgerecht zu halten.
Die Ratte gehört zu den Nagetieren, genauer gesagt zur Familie der Mäuse. Ihr Schwanz und die Ohren sind spärlich behaart und die Fellfarbe ist graubraun bis schwarz. Sie lebt in Gewässernähe, auf feuchten Wiesen und Feldern, aber auch auf Müllhalden und im Kanalisationssystem. Die Ratte ist ein dämmerungsaktiver Nager, der sich hauptsächlich vegetarisch ernährt. Außerdem sind Ratten sehr gute Schwimmer und Taucher, da sie ihre Nasenlöcher verschließen können. Die Wanderratte ist außerdem sehr sozial, äußerst flexibel, intelligent und hat ein hervorragendes Gedächtnis. Heutzutage werden Ratten sogar gerne als Haustiere gehalten, wobei es sich hierbei um die sogenannte Hausratte handelt.