Flugticket
Flugticket zum Spartarif: Europa fliegt immer günstiger
Das Preisgefälle im Touristiksegment ist nicht aufzuhalten: Der Preisindex beim Flugticket ist beispielsweise seit 2000 um rund 50% gefallen.
2009 feiert die Luftfahrt 100-jähriges bestehen. Doch die Sektkorken knallen nur bedingt: Zwar wird wieder mehr gereist, doch brutzeln die Preise gerade im Flugsektor aufgrund des großen Konkurrenzdrucks nur so dahin. Zeitgleich steigen im Zeitalter der globalen Bedrohung durch den Terrorismus die Sicherheitsausgaben – zurecht sehen sich die Airlines zunehmend mit Existenzproblemen konfrontiert: Erst kürzlich hat Air Berlin die angeschlagene Billiglinie GEXX geschluckt.
In der Tat hat das Flugticket Anno 2005 nicht mehr den Wert, den es vor fünf Jahren noch hatte – damals, wo eine Flugreise noch was besonders was, etwas, das man einmal im Jahr zur Ferienzeit unternommen hat. Doch die Welt wächst im Zuge der Globalisierung zusammen, die Anforderungen an das Reisen steigen, nicht jedoch die Bereitschaft, auch mehr dafür zu zahlen: Einzig stabil – kommerziell gesehen – ist das Segment der Geschäftsreisenden, die sich noch nie große Gedanken um den Preis gemacht haben. Die Ferienflieger dagegen sehen sich großem Druck ausgesetzt: Wegen des harten Preiskamps sinken die Preise für ein Flugticket fast im Jahrestakt. Viele der Airlines, zuletzt Thomas Cook mit Condor, steigen sogar auf das Billigfliegermodell um, wo an allen Ecken und Kanten eingespart wird, nur um unterdurchschnittliche Ticketpreise anbieten zu können. Und so kann man heute von Frankfurt nach New Orleans fliegen für nur 79 EUR (Frühbucherpreis). Zum Vergleich: Für dieses Geld bekommen Sie nicht einmal eine ICE-Fahrt von Berlin nach Köln.
Wo soll das noch hinführen, fragen sich die Touristikverbände? Viel Raum für noch niedrigere Preise lässt das Dumpinggeschäft nicht mehr, schon heute werden Flugtickets regelrecht verramscht. Den Verbraucher kümmert das herzlich wenig: Er profitiert am Ende vom Preisgeplänkel, kann noch günstiger reisen bei zeitgleich steigender Flexibilität durch mehr Verbindungen. Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die zu Rückbesinnung auf den Umweltschutz mahnen: Das steigende Fliegeraufkommen ist nicht förderlich für Mutter Natur und muss durch erhöhte Steuerabgaben wieder rückläufig werden, fordern Organisationen wie WWF.
Ob die Gesellschaften auf die Forderung eingehen, ist fraglich. Fakt ist, dass die Preise tatsächlich kurzfristig wieder steigen können. Auslöser: Kerosin. Die Preise für den Treibstoff steigen Jahr für Jahr, schon jetzt bezahlen manche Gesellschaften drauf.