Märchen
Märchen beginnen eigentlich immer mit: Es war einmal
Märchen beinhalten die Seele eines Volkes. Legenden, Fabeln, Sagen, Schwänke, Lügen- und Tiergeschichten sagen viel über die Kultur eines Volkes aus.
Märchen haben oftmals gar keinen bekannten Urheber. Vielmehr wurden sie von Generation zu Generation weitererzählt, weswegen auch viele unterschiedliche Varianten des gleichen Märchens im Umlauf sind. Gesammelt und niedergeschrieben wurden Märchen dann durch die hierdurch berühmt gewordenen Brüder Grimm. Die beiden Brüder sind durch das ganze Land gefahren und haben sich überall von den Menschen Märchen erzählen lassen.
Manchmal enthalten Märchen anonymisierte Sagenstoffe. Wichtig sind aber die surrealen und wunderbaren Motive in den Märchen. Zum Personal bei Märchen gehören Wesen wie sprechende Tiere oder Pflanzen, Zwerge, Riesen, Hexen Feen, Drachen, Könige, Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen und viele andere Fabelwesen. Dabei ist alles immer scharf kontrastiert, entweder etwas ist schön oder hässlich, gut oder böse, schlau oder strohdumm, mutig oder feige. Für Grauzonen ist da nicht viel Platz. Zeit spielt eine eigene Rolle, entweder ist es wirkliche Zeit oder die der Zauberwelt, es wird fleißig mitunter gewechselt. Interessant ist auch der häufige Einsatz symbolischer Zahlen wie zum Beispiel bei den sieben Raben/Geißlein/Zwergen oder den drei Wünschen. Auch besondere Farben wie zum Beispiel Gold prägen Märchen. Der Held durchlebt Abenteuer, Schicksalsschläge und Prüfungen, doch fast immer kommt es zum Happyend. Aber auch moralische Aspekte spielen in Märchen eine Rolle, wie zum Beispiel bei dem Fischer und seiner Frau, in dem der Hochmut und die Gier der Frau hart gestraft wird.
Die Diskussion, ob Märchen etwas für Kinder sind, gibt es spätestens seit dem Erscheinen der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm in den Jahren 1812/1815. Denkt man über den Inhalt so manchen Märchens nach, so ist dies auch verständlich, es wird schon teilweise recht rüde miteinander umgegangen.
Ursprünglich wurden Märchen gar nicht als Kindergeschichten aufgefasst, sondern zur Unterhaltung der Erwachsenen erzählt, die so ihre häusliche Arbeit oder die langen Winterabende verschönert haben. Im Orient wurden in Cafes und auf öffentlichen Plätzen Märchen erzählt, wohl eher aber Märchen aus tausendundeiner Nacht. Auch aus Italien und Frankreich sind Märchen zu uns gekommen. Heute gibt es ganze Kassetten- oder CD-Sammlungen, die die Kinder sich anhören können. Besonders schön ist es natürlich, wenn die Mutter oder gar die Großmutter sich Zeit nimmt und ein Märchen vorliest. Märchen gibt es schließlich auf der ganzen Welt und alle wollen erzählt werden.