Rohstoffe sinnvoll verwerten

Deutsche schwenken beim Heizen auf Brennholz um

15.02.13

In Deutschland wird wieder kräftig mit Holz geheizt, Brennholz ist gefragter denn je zuvor. Experten bereitet die hohe Nachfrage allmählich Sorgen.

 
Das Heizen mit Brennholz liegt enorm im Trend © panthermedia.net/CandyBox ImagesDas Heizen mit Brennholz liegt enorm im Trend

Beim Heizen haben zahlreiche Haushalte umgeschwenkt. Bis vor einigen Jahren war Brennholz alles andere als ein gefragter Energieträger. Das Heizen mit Holz hatte seine besten Tage schon lange hinter sich, bereits in den 1960er Jahren erfolgte der große Umbruch. Die privaten Haushalte stellten auf Öl- und Gasheizungen um.

Allerdings sind die Preise für Heizöl und Erdgas in den letzten Jahren kräftig angestiegen. Zunehmend mehr Haushalte haben Schwierigkeiten damit, diese Energieträger einzukaufen bzw. sie zu bezahlen. Ein starker bzw. kalter Winter kann die Haushaltskasse ungemein belasten. Dementsprechend haben viele Haushalte damit begonnen, sich nach Alternativen umzusehen und sind dabei auf das Brennholz gestoßen. Dieser klassische Energieträger erfährt eine regelrechte Renaissance, denn die Nachfrage hat ungemein stark angezogen.

Es wird mehr Holz verbrannt als verarbeitet

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. hat sich mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt und ist zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen. Der Bedarf an Brennholz hat stärker angezogen, als dies erwartet wurde. Im Jahr 2005 wurden noch 38,9 Prozent des Holzes verheizt, für das Jahr 2010 wurde beriet sein Wert von 50,5 Prozent ermittelt. In anderen Worten: Inzwischen wird mehr Holz zum Heizen bzw. für die Verbrennung als für die Verarbeitung genutzt.

Zahlreiche Experten halten dies für eine alarmierende Entwicklung, denn letztlich ist Holz ein wertvoller Rohstoff, der es nicht verdient hat, sofort verbrannt zu werden. Stattdessen sei es wesentlich sinnvoller, Holz erst einmal zu verarbeiten, es später zu recyceln und erst im letzten Schritt, wenn eine andere Verwendung nicht mehr möglich ist, es zu verbrennen.

Deutsche heizen mit schlechten Öfen

Ein weiteres Problem ist die vergleichsweise schlechte Verbrennung. In Sachen Qualität der Öfen schneiden wir Deutsche nicht besonders gut ab. Einer Untersuchung zufolge sind 75 Prozent der Öfen, in denen Privatpersonen ihr Holz verbrennen, veraltet. Dies bedeutet, dass zum einen keine optimale Wärmegewinnung erfolgt, zum anderen ist es auch um die Verbrennung nicht bestens bestellt. Somit kommt es zu einer unnötigen Belastung der Umwelt.

In Anbetracht dieser Entwicklung fordert die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. einen verantwortungsbewussteren und vor allem nachhaltigerem Umgang mit dem Rohstoff Holz. Verbraucher könnten auf modernere Öfen umsteigen und ihre Gebäude besser isolieren, um den Brennholzbedarf zu verringern. Außerdem könnte die Politik handeln. Weil die Nachfrage nach Brennholz so groß ist, könnte die Förderung reduziert oder gar gestrichen werden.

   

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