Energieeffiziente Häuser
Das Energiehaus der Zukunft schwimmt auf dem Wasser
Deutsche Unternehmen forschen am Plus-Energiehaus, das mehr Energie erzeugt, als es selbst benötigt. Das Gebäude schwimmt auf einem Baggersee.
Wenn vom globalen Energieproblem gesprochen wird, denken viele Personen ganz automatisch an Kraftfahrzeuge. Doch nicht nur Kraftfahrzeuge zählen zu den großen Energieverbrauchern. Ein ganz wesentlicher Anteil unseres Energiebedarfs ist auf die Gebäude zurückzuführen, in denen wir wohnen oder arbeiten. Vor allem das Thema Heizenergie ist sehr bedeutend: Die Bundesregierung denkt sogar darüber nach, eine Modernisierungspflicht gesetzlich zu verankern, damit die Klimaziele für 2050 erreicht werden können.
Noch besser als zu modernisieren, ist der Bau von Niedrigenergiehäusern. In diesem Bereich hat sich mittlerweile eine ganze Menge getan. Heutzutage ist es überhaupt kein Problem, so genannte Passivhäuser zu errichten. Allerdings geht die Forschung weiter. Mittlerweile arbeiten Wissenschaftler und Unternehmen am so genannten Plus-Energiehaus, welches sogar mehr Energie erzeugt, als eigentlich benötigt wird.
RWE nimmt mit Partnern das Energiehaus der Zukunft in Betrieb
Ein Unternehmen, das in diesem Bereich besonders aktiv ist, ist der Energieversorger RWE. Zusammen mit seinen Projektpartnern, dem Kieswerk Maas-Roeloffs und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme arbeitet man am Energiehaus der Zukunft. Hierbei handelt es sich um ein Plus-Energiehaus, bei dessen Entwicklung man neue Wege geht.
Die Entwickler haben es nämlich gewagt, das Haus nicht traditionell auf festem Untergrund zu errichten. Stattdessen wurde das Haus so konzipiert, dass es auf einem Baggersee schwimmt. Dass man bewusst auf Wasser setzt, hat einen simplen Hintergrund: Gleich zweifach kann das Wasser in das Energiekonzept eingebunden werden.
Energieerzeugung mit Wärmepumpen und Solaranlagen
Das Haus, das über eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern verfügt, wird mit Hilfe einer Wärmepumpe beheizt. Deren Kollektoren sind nicht in das Erdreich eingelassen, sondern ragen in den See – denn auch Gewässer können für den Betrieb von Wärmepumpen eingesetzt werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass die Wärmepumpe nicht nur an eine konventionelle Fußbodenheizung angeschlossen ist. Im Teststadium befindliche Heizkörper, die zur Wandmontage vorgesehen sind, werden ebenfalls erprobt. Sollten Sie sich in der Praxis bewähren, könnte hierdurch die Nachrüstung von Wärmepumpen in Bestandsobjekten vereinfacht werden.
Die benötigte elektrische Wärmenergie wird mit Hilfe von Solarzellen gewonnen. Die Photovoltaikanlagen sind zum Teil so ausgelegt, dass sie sich mit dem Sonnenlauf bewegen und somit einen hohen Output versprechen. Zusätzlich wurden Solarpaneele angebracht, die waagerecht aufgestellt sind. Sie fangen das Sonnenlicht sowie das Reflexionslicht von der Wasseroberfläche ein, um ebenfalls einen hohen Output zu garantieren.