Buddelschiff
Ein Buddelschiff ist eine filigrane schwierige Handarbeit
Bei einem Buddelschiff handelt es sich um das Modell eines Segelschiffs, welches sich in einer Glasflasche befindet und meistens handgefertigt ist.
Bei einem Buddelschiff handelt es sich um das meistens handgefertigte Modell eines Schiffes, normalerweise eines Segelschiffes, welches sich in einer Glasflasche befindet. Das Besondere an diesen Buddelschiffen ist, dass sie mit der Größe des Modells im Vergleich zum Flaschenhals verblüffen. Dieses Effekt erzielen die Bauer der Buddelschiffe dadurch, dass die Takelage des Schiffes beim Einführen in die Flasche eingeklappt wird, und erst nachträglich mit feinen Instrumenten von außen in ihre raumgreifende und naturgetreue Position gebracht wird. Seit bereits 300 Jahren kennt man solche gesetzten und modellhaften Darstellungen aus dem Erzgebirge und dem Allgäu, die man dort Geduldsflasche oder Eingericht nennt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hat sich dann eine auch für heutige Maßstäbe hochwertige Buddelschiffkultur entwickelt, und sogar die professionellen Modellbauer der Schiffswerften setzen auf diese Miniaturmodelle ihrer Flotte, die sich in ungeahnter Perfektion eben in solche einer Buddelflasche befinden. Die entsprechende Preisklasse eines solchen Buddelschiffs kann man beispielsweise mit dem Geschenk eines Königs an einen Admiral vergleichen. Die große Zeit des Flaschenschiffsbaus war Mitte des 19, Jahrhunderts und einige der damals entstandenen Kunstwerke werden heute in fast allen maritimen Museen der Welt aufbewahrt. Auf fast jedem Schiff sind Buddelschiffe damals gebaut worden und diese Art des Schiffsbaus umgab auch lange Zeit ein Geheimnis. Laut altem Seemannsschnack sollte es zum Beispiel eine Flüssigkeit geben, die eine Hand so geschmeidig macht, dass sie mühelos durch einen engen Flaschenhals passt, um dann in der Flasche dieses Modell bauen zu können.
Natürlich ist dem aber nicht so. In Wirklichkeit wird das Buddelschiff außerhalb der Flasche komplett fertig gebaut, zusätzlich aber auch mit klappbaren Masten und beweglichen Spieren ausgerüstet. Die Takelage wird dann so am Rumpf und an den Masten befestigt, dass die Masten nach hinten umgelegt werden können. Die einzelnen Fäden sind dementsprechend genauso lang, dass sie anschließend noch aus der Flasche heraus ragen, damit man an ihnen ziehen und somit die Masten wieder aufrichten kann. Am Fuß des Schiffes befindet sich meistens ein aus Draht hergestelltes Gelenk, Damit man die Masten kippen kann. Mit einer Spezialzange wird das fertige Schiffsmodell anschließend durch den Flaschenhals in die Flasche gebracht, dort auf eine vorher eingefärbte Masse gesetzt, welche das Meer darstellen soll, und fixiert.