Raumfahrt StartUp
Berliner Raumfahrt-Start-up vor der Insolvenz gerettet
Das Raumfahrt-Start-up PTScientists musste vor zwei Monaten Insolvenz anmelden – nun wurde die junge Firma von einem Investor aus Berlin aufgekauft.
Für PTScientists scheint es doch noch hoch hinaus zu gehen
Das ambitionierte Start-up PTScientsists aus Berlin kann sich nach der Anmeldung der Insolvenz im vergangenen Juli nun wieder auf den Weg Richtung Mond machen. Der Grund für die Insolvenz waren Verzögerungen bei der Beschaffung neuer Investoren und Fördergeldern.
Nach Angeben des Insolvenzverwalters Sascha Feies hat ein zunächst ungenannter Investor der Luft- und Raumfahrtbranche entschieden, dass er das insolvente Unternehmen kaufen möchte. Der Käufer sowie der Kaufpreis sollen im Stillschweigen vereinbart worden sein. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll es sich beim Käufer jedoch um das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht handeln.
Bereits im Frühjahr hat Zeitfracht die Luftfahrtgesellschaft Walter von Eurowings übernommen. Später übernahm Zeitfracht dann auch noch den Buchgroßhändler KNV. Mit der Übernahme von PTSientists werden 60 Arbeitsplätze gesichert.
PTScientists treibt europäische Mond-Mission voran
Das deutsche Raumfahrt Start-up möchte unter Leitung von Gründer Robert Böhme eine Fähre namens Alina zum Mond schicken, die die Landestelle von Apollo 17 erkunden soll. Finanzieren möchte sich das junge Unternehmen durch Frachtflüge zum Mond.
Großkonzerne wie Audi, Red Bull und Vodafone sind die derzeitigen Hauptsponsoren. Audi baute den Rover, der die Mondoberfläche erkunden soll. Vodafone möchte mithilfe von PTScientists ein langfristig angelegtes LTE-Netz aufbauen, das zukünftige Forschungsbasen versorgen soll.
Außerdem kooperiert das Unternehmen mit der europäischen Raumfahrtorganisation ESA und der ArianeGroup. Gemeinsam erproben sie, wie auf dem Mond Ressourcen nutzbar gemacht werden können. Europaweit ist PTScientists momentan das einzige Unternehmen, das im Besitz eines Mondlandegerätes im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium ist.
Insolvenz verzögerte Entwicklung der Raumfähre nicht
Die Raumfähre Alina wurde laut PTScientists auch während der Insolvenz weiterentwickelt. Allerdings ergaben sich durch die finanziellen Engpässe Verzögerungen bei der Entwicklung. Den trotz dessen schon beachtlichen Fortschritt bei der Entwicklung verdankt das Unternehmen dem Umstand, dass schon 2018 mehrere Experten aus der Raumfahrt mit dem Bau der Hardware begannen.
Die Fähre weist ein Gesamtgewicht von über vier Tonnen auf. Damit ist sie wesentlich schwerer als die gescheiterte israelische Mondmission, die nur etwa 600 kg beim Start wog. Die Fahrt zum Mond mit der Fähre Alina wirkt also vorerst sehr ambitioniert.