Baldachin
Der Baldachin als beliebtes Design-Accessoire
Nicht nur etwas für Romantiker ist ein Baldachin, nicht zu verwechseln mit dem klassischen Himmelbett, zu dem stellt es eine reizvolle Alternative dar.
Historisch betrachtet hat das Wort Baldachin seine Wurzeln im Italienischen. Hier war "Baldacco" im Mittelalter die Bezeichnung für die heutige irakische Hauptstadt Bagdad. Hier kamen die wertvollen, oftmals mit Edelmetallen wie Gold verfeinerten Stoffe seinerzeit meistens her. Herrscher aus dem Orient hatten es sich damals auch zur Sitte gemacht, unter einem von Dienern getragenen Baldachin aufzutreten. Das Aufkommen dieser Tradition kann zumindest zu einem Teil auch auf die hohen Temperaturen in dortigen Breitengraden zurückgeführt werden. In Form von Geschenken verbreiteten sich die Baldachine im frühen Mittelalter auch im europäischen Bereich. So fanden auch die hiesigen Könige, Kaiser und Geistlichen Gefallen daran und der Begriff fand dadurch sogar Eingang in die Architektur, wo er für die prunkvollen Überdachungen von Thronen, Kanzeln und ähnlichem benutzt wird. Allgemeinhin bezeichnet er schmuckvoll gestaltete Giebel.
Doch auch, wenn man heute den Begriff Baldachin eher in einem prunkvolleren Zusammenhang sieht, gab es sehr wohl auch Baldachine über Betten des "gewöhnlichen" Volkes, so beispielsweise auf Gutshöfen oder größeren Bauernhöfen. Damit wollte man zeigen, dass man sich etwas leisten kann und den Mächtigen zumindest in gewisser Hinsicht das Wasser reichen kann. Man nutzte die Baldachine öfter sogar als Geheimverstecke, um dort seine Ersparnisse zu deponieren.
Heute spielen Baldachine natürlich weiterhin im orientalischen und speziell arabischen Bereich eine riesengroße Rolle, doch auch in der westlichen Hemisphäre finden sich zahlreiche Liebhabers dieses Design-Accessoires. Dabei spielt sicherlich eine Rolle, dass, im Gegensatz zu aufwändigen Himmelbetten, Baldachine sich schlichtweg mit weniger Mühe gestalten lassen. Nicht nur Romantiker schätzen den dadurch verbreiteten Hauch von Luxus und orientalischem Flair.
Wer sich selbst einen Baldachin anlegen möchte in seinem heimischen Schlafgemach, der muss eine Stangenhalterung möglichst mittig über dem Bett befestigen. Nun wird ein Stück Stoff so darüber angebracht, dass es auf beinen Seiten möglichst schwungvoll und gleichmäßig herunterhängt. Dies lässt sich natürlich je nach Vorliebe individuell gestalten. Wichtig ist es, dass auch seitlich durch passende Haken oder Knöpfe der Stoff entsprechend zurück gehalten wird, damit sich für den geneigten Betrachter ein stimmiges Gesamtbild ergibt.