Waschkessel

Ein Waschkessel ist wie die Waschmaschine

Der Waschkessel sorgte für Erleichterung beim Waschen großer Mengen und war somit eine tolle Entwicklung ihrer Zeit. Der Nachfolger ist die Waschmaschine.

 

Für den Waschtag mussten erst die benötigten, Eimer, Zuber, Waschwannen, Waschbrett und Wäschekorb bereit gestellt werden. Ferner waren das Heizmaterial für den Waschkessel, sowie Einweich- Wasch- und Nachspülmittel herbeizuschaffen. Schließlich mußte die Wäsche in die Waschküche gebracht werden. Man füllte den Waschkessel mit Wasser, machte darunter mit Papier, Holz und Kohle/Briketts Feuer, um zunächst das Wasser zum Einweichen der Wäsche zu erwärmen. Das erwärmte Wasser füllte man mit Eimern in eine der Wannen um und bereitete, durch Einrühren von Bleichsoda, die Einweichlauge. Handelte es sich um weiße Kochwäsche ließ man diese über Nacht einweichen. Stark verschmutzte Wäsche wurde vorher mit Schmierseife behandelt.Am nächsten Morgen wurde im Waschkessel die Waschlauge zum Kochen der Wäsche angesetzt. Hierfür rührte man zunächst Bleichsoda zum Enthärten ein. Nach etwa einer halben Stunde fügte man das gesondert angerührte Vollwaschmittel dem Wasser zu, rührte gut durch und legte die eingeweichte Wäsche nach dem Auswringen in die kalte Lauge.

Unter gelegentlichem Umrühren wurde die Wäsche erhitzt. Dann ließ man sie etwa 20 Minuten kochen. Die heiße Wäsche und Waschlauge wurden nun in eine der Waschwannen umgefüllt. Bevor man in die heiße Waschlauge fassen konnte mußte diese erst abkühlen. Nun wurde die Wäsche auf Flecken durchgesehen und auf einem Waschbrett, unter zu Zuhilfenahme von Kernseife, durchgewaschen. Alternativ bot sich etwas später der Wäschstampfer an. Anschließend mußte die Wäsche ausgewrungen werden. Währenddessen war das Feuer unter dem Waschkessel in Gang gehalten worden, um erneut Wasser heiß zu machen. Es diente, nach Umfüllen in eine zusätzliche Wanne, als erster heißer Spülgang. Zeitweilig habe ich beobachtet, dass auch ein Bleichmittel dem ersten Spülwasser zugegeben wurde. In diesem Spülgang ließ man die Wäsche einige Zeit ziehen, wrang sie wiederum aus und spülte dann wenigstens zweimal in kaltem Wasser nach. Zumindest so lange, bis sich das Wasser nicht mehr durch Waschmittelreste trübte.

Bunt- und Feinwäsche wurden etwas vereinfacht gewaschen. Hier war die mechanische Behandlung der Wäsche nicht so intensiv und notwendig. Diese Wäsche wurde nicht eingeweicht. Aufräumungsarbeiten in der Waschküche, das Entfernen der Asche, das Wegräumen der Waschutensilien und das Reinigen des Fußboden waren Abschluß eines schweren Waschtages. Dieser wurde durch die Erfindung des Waschkessel wesentlich vereinfacht und brachte der geplagten Frau eine große Hilfe.