Tunnelsicherheit

Tunnelsicherheit wird in Deutschland großgeschrieben

Die Tunnelsicherheit ist einer der wichtigsten Aspekte im Tunnelbau. Deutschland ist in dieser Beziehung eines der führenden Länder der Welt.

 

Während die Tunnelsicherheit in manchen Ländern noch stark vernachlässigt wird, ist sie in Deutschland nicht nur bei neu erbauten Tunnels Thema Nummer eins. Spätestens seit einigen schweren Verkehrsunfällen in den Alpen haben die Verantwortlichen eingesehen, dass man keine Kosten und Mühen scheuen darf, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten. Im Idealfall sollte ein Tunnel genauso sicher sein wie eine normale Straße. Dies ist zwar nicht immer zu realisieren, aber man kann doch einiges unternehmen, um die Tunnelsicherheit erheblich zu steigern.

Die größte Gefahr bei einem Unfall unter Tage ist der mögliche Ausbruch von Feuer. Bei einem Fahrzeugbrand an der Oberfläche ist es für die Betroffenen relativ einfach, sich in Sicherheit zu bringen. Aber im Tunnel stellen sich ganz andere Probleme als im Freien. So kann der entstehende Rauch nicht ungehindert abziehen, und es besteht höchste Erstickungsgefahr für die anwesenden Personen. Außerdem wirkt der Tunnel wie ein Kamin: Der entstehende Luftzug facht das Feuer stark an, so dass es sich in kürzester Zeit ausbreiten kann. Um diesen Gefahren zu begegnen, sind verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Tunnelsicherheit möglich. Das wichtigste sind schnell erreichbare, deutlich gekennzeichnete feuerfeste Fluchttüren. Nun ist es aber nicht ganz einfach, im dichten Rauch die nächstgelegene Türe zu erkennen.

Deshalb sollte auch eine Fluchtbeleuchtung angebracht sein, und zwar in Bodennähe, da der Rauch vor allem nach oben steigt. Eine gute Belüftung ist für die Tunnelsicherheit obligatorisch. Sie entfernt nicht nur die schädlichen Autoabgase, sondern sorgt auch dafür, dass im Brandfall der Rauch rasch abziehen kann. Im Idealfall sind auf der ganzen unterirdischen Strecke Brandmelder installiert, die bei einem Feuer automatisch die Einfahrt zum Tunnel mit Hilfe von Lichtzeichenanlagen sperren und selbständig die Rettungskräfte alarmieren. Der Einbau von Feuerlöschautomaten erweist sich wegen der schwierigen Wahl des Löschmittels hingegen als problematisch.

Je nach Art des Brandes kann es sich als kontraproduktiv erweisen, zum Löschen Wasser zu verwenden, und andere Löschmittel, wie zum Beispiel Kohlendioxid, sind für den Menschen toxisch. Die Überwachung durch Videokameras und der Einbau von Lautsprechern zur Kontaktaufnahme mit den Unfallbeteiligten haben sich für die Tunnelsicherheit als sehr wertvoll erwiesen. Und eine Notbeleuchtung, die bei einem Stromausfall durch ein Notstromaggregat versorgt wird, sollte sowieso in jeden Tunnel eingebaut sein.