Karsamstag

Karsamstag ist ein besinnlicher, ruhiger Feiertag

Karsamstag ist der Tag vor Ostersonntag. Er ist ein besonders besinnlicher Tag und soll auf das Osterfest vorbereiten. Er wird häufig zum Beten genutzt.

 

Der Karsamstag ist sowohl für die katholischen wie auch die evangelischen Christen ein hoher Feiertag. Ähnlich wie der Karfreitag beschreibt der Tag die Zeit zwischen der Kreuzigung Jesu und er Wiederauferstehung am Ostersonntag. Jesus ist tot. In dieser Zeit läuten keine Glocken. Es ist eine Phase der Besinnlichkeit. Klapperkinder ziehen durch die katholischen Gemeinden und künden von Tod und der bevorstehenden Auferstehung Christi.

In der modernen Gesellschaft werden die sogenannten Kartage immer weniger besinnlich genutzt. Sie sind vielmehr ganz normale freie Tage, an denen man das tut, für das während der Arbeitswoche keine Zeit bleibt. Häufig wird zu Hause renoviert. Aber natürlich stehen auch Gartenarbeiten an. Je nach dem Datum, auf das der Karsamstag fällt, wird hier der Garten aber auch der Vorgarten erst einmal richtig auf Vordermann gebracht. Denn am Ostersonntag soll alles richtig glänzen. Da versteht es sich von selbst, dass natürlich auch schon mal am Samstag vor Ostern die Fenster im ganzen Haus richtig geputzt werden.

Erlauben sie einen Satz zu den Klapperkindern. Nur wenige Erwachsene wissen heute, noch etwas mit dem Brauch des Klapperns anzufangen. In Petersberg bei Fulda zum Beispiel zogen in diesem Jahr 117 Klapperkinder durch den Ort. Jeweils um sechs Uhr morgens, dann gegen Mittag und gegen Abend erinnern sie mit ihren lauten Holzklappern an den Tod Christi und mahnen zum Gebet. Da kann es auch schon einmal zu interkulturellen Verwicklungen kommen. So wird von einem Vorfall berichtet, dass sich Zeitgenossen, die nichts mit der Tradition anzufangen wissen, empfindlich in ihrer Morgenruhe gestört fanden. Das ist verständlich. Man sollte aber ein gewisses Maß an Toleranz erwarten können. Nicht so in Petersberg im vergangenen Jahr. Damals verfolgte eine Gruppe Russlanddeutscher einen Trupp Klapperjungen und schüchterte diese durch Drohungen massiv ein. Wenn es ihnen noch einmal einfiele morgens gegen sechs Uhr einen solchen Lärm zu machen, dann würde es Schläge setzen. Die Folge war, dass in diesem Jahr die Klapperjungen mit Begleitschutz agierten.

So sieht man, dass das Klappern am Karsamstag auch ganz schön spannend sein kann. Spannend ist für die Klapperkinder dann auch das Sammeln von Geld und Süßigkeiten. In diesem Jahr wurden fast 4.000 Euro gesammelt. Das ist natürlich ein tolles Ostergeschenk für die Klapperkinder, denn das Geld wird komplett aufgeteilt. Da kommen schon mal 30 und mehr Euro pro Nase zusammen.