Karakum
Usbekistan ist für seine Karakum Wüste bekannt
Karakum bedeutet wörtlich übersetzt Schwarzer Sand. Diese Wüste nimmt gemeinsam mit der Wüste Kysylkum, wörtlich Roter Sand, den größten Teil Turans ein.
Die Wüste Karakum liegt in Usbekistan in Zentralasien und nimmt mit der Wüste Kysylkum den größten Teil des Innenlandes von Turan ein. Sie liegt westlich des Flusses Armudarja und gehört größten Teils zum Staatsgebiet Turkmenistans. Usbekistan hat seinen Anteil lediglich an den nördlichen Randgebieten. Die Wüste Karakum ist über vierhunderttausend Quadratkilometer groß. Diese Wüstenregion wird vom Karakum-Kanal durchquert. Mit dem Bau des wohl aufwändigsten Bewässerungskanals wurde neunzehnhundertfünfzig begonnen. In dieser Wüste lebte dereinst eine frühzeitliche Hochkultur, die bisher nur als Oasenkultur bekannt war.
Diese Hochkultur in der Wüste Karakum müsste sich in etwa zeitgleich mit den Kulturen am Nil und Mesopotamiens entwickelt haben. Dieser Zeitraum wird etwa im vierten Jahrtausend vor Christus angesiedelt. Im zweiten Jahrtausend vor Christus verschwand diese Kultur dann auf unerklärliche Art und Weise. Ein Erklärungsansatz ist die Flucht ins Zweistromland. Später verlief die so genannte Seidenstraße durch die Wüste Karakum. Die Karakum ist typisch für Wüsten extrem trocken, was man von ihrer kontinentalen Lage ableiten kann. Man findet hier neben Lehmwüste und trockenen Kalktafeln auch vereinzelte Restberge vor.
Der größte Teil der Karakum Wüste wird jedoch von einer Sandwüste bestimmt, deren Sand anders als der Name es vermuten ließe jedoch nicht schwarz ist. Sie setzt sich aus dem Material des Flussbetts des Armudarja und zerfallenem Sandstein zusammen. Anstelle von Dünen findet man jedoch gewellte Sanddecken vor und Winderosion ist vorrangig. Kontinentalklima herrscht vor, sodass die Temperaturen zwischen siebenundzwanzig und zweiunddreißig Grad im Sommer liegen. Der Sand kann jedoch mitunter auf siebzig Grad erhitzt werden.
Die Wintermonate sind wesentlich kälter und es kann eine Schneedecke gebildet werden, die jedoch nur wenige Wochen zu sehen ist. Aufgrund des Klimas findet man in der Wüste Karakum nur vereinzelte Grassorten vor. Die Temperaturen des Winters und die Hitze des Sommers machen die Entwicklung einer normalen Vegetation unmöglich. Dennoch gibt es Tiere, die hier heimisch sind. Dazu gehören der Wüstenfuchs, der Gecko, die Brillenschlange und der Wüstenwaran. Es scheint als könnten sich auch Lebewesen in der unwirtlichsten Gegend ansiedeln. Wenn Sie mal einen Urlaub in Usbekistan oder Turkmenistan verbringen, wagen Sie doch mal einen Vorstoß in diese Wüste.