Kakaoernte
Bei der Kakaoernte werden die Früchte von Hand geerntet
Wie bereits vor 500 Jahren werden auch heute noch bei der Kakaoernte die reifen Früchte von Hand mithilfe eines scharfen Messers abgeschlagen.
Die Früchte werden bei der Kakaoernte zunächst auf Sammelplätzen gelagert und dann mit einem Messerschlag geöffnet. Nach dem Öffnen der Früchte lösen die Arbeiter die Samen, die von einer weißlichen Substanz umgeben sind, aus der Schale. Die Samenkerne durchlaufen anschließend einen Gärungsprozess, erst dann gewinnt man den wertvollen Rohkakao. Die nach der Ernte für zehn Tage gegorenen Kakaobohnen erhalten nun ihre typische braune Farbe und das entsprechende Aroma. Die Bohnen lässt man kurz ankeimen und absterben. Während des Gärprozesses oder der Fermentation erwärmen sich Bohnen und das Fruchtfleisch, wodurch sich die weißliche Substanz verflüssigt und von den Bohnen ablöst. Dann werden die Kakaobohnen getrocknet.
Dazu breiten sie die Arbeiter in der Sonne aus für ungefähr zwei Wochen. Die Bohnen verlieren nahezu die Hälfte ihres Gewichts. Der Gärprozess ist beendet. Wenn die Kakaobohnen genügend getrocknet wurden, besitzen sie nur noch einen Wassergehalt von bis zu 7 Prozent. Erst nach dem Trocknen lädt man die Bohnen in Säcke und transportiert sie in die verarbeitenden Länder. Aus den Bohnen wird dann die Kakaomasse hergestellt, aus der zum Beispiel in verflüssigter Form Schokolade produziert wird.
Als Kakao bezeichnet man ganz allgemein die Samen des Kakaobaumes und das daraus gewonnene Pulver. Eine andere Bezeichnung ist auch Kakaobohne. Der Kakako ist heute ein wichtiges Exportmittel. Das Wort Kakao stammt ursprünglich aus der Aztekensprache. Der Kakaobaum ist eine Wärme liebende Pflanze, deshalb wird er vorwiegend in den Ländern um den Äquator angebaut. Vormals hauptsächlich in Mittelamerika angebaut, verlagerte sich der Kakaoanbau nach Afrika. Die Elfenbeinküste ist derzeit weltweit führend in der Produktion von Kakao.
In Amerika erfolgt die Kakaoernte auf großen Plantagen, wo es in der Vergangenheit zur Bildung von Monokulturen kam. Auf dem afrikanischen Kontinent wird Kakao vorwiegend von kleinen Familienbetrieben angebaut. Kakao ist sehr empfindlich. Zu viel Sonne oder Wind schaden den Pflanzen. Deshalb werden häufig auch so genannte Kakaomütter verwendet.
Dabei handelt es sich um Schattenpflanzen, wie beispielsweise Bananen, die den Kakaopflanzen Schutz gewähren. Während in Afrika und Amerika Kakao angepflanzt und geerntet wird, erfolgt die Verarbeitung der Bohnen hauptsächlich in Europa und den USA. Die Niederlande, Deutschland und die USA sind zugleich auch Hauptabnehmer für Kakao.