Hornissen
Hornissen sind nicht so gefährlich, wie allgemein angenommen wird
Hornissen sind ein sehr soziales Volk, das sich rund um die Uhr um die Erhaltung des Nestes kümmert und die Aufzucht der Nachkommen übernimmt.
Die für Tier und Mensch vermeintlich gefährlichen Hornissen sind, man mag es kaum glauben, sehr soziale Tiere, teilen die anfallenden Arbeiten effektiv untereinander auf. Die Bauarbeiterinnen sorgen rund um die Ihr für den Aufbau des gemeinsamen Zuhauses und bauen das extrem leichte und komplett aus Papier bestehende Luftschloss. Das Material dazu besteht aus Holzfasern, die von den Hornissen mit ihrem Kauwerkzeugen zerkleinert werden. Ihr chitinhaltiger Speichel dient dabei als Bindemittel. Dadurch ergeben viele unterschiedliche Holzsorten ergeben auf diese Weise ein perfekt strukturiertes Papiernest. Die Isolation dieses Baus ist deshalb sogar so effizient, dass ihre Körperwärme den Hornissen als Raumheizung in kalten Nächten völlig ausreicht. Das Nest der Hornissen besteht aus einer Schutzhülle, unter welcher mehrere etagenartig angebrachte Waben hängen.
Eine Wabe wird aus etwa 200 sechseckigen Zellen gebildet, die besonders raffiniert und stabil gebaut sind. In jeder Zelle hängt eine weiße Made kopfunter, mit einem gelben Kopf. Sie sind dort eingeklemmt und können so nicht hinunter fallen. Durch ein Kratzen machen die Maden ihre Jägerinnen darauf aufmerksam, dass sie hungrig sind, welche sofort ausströmen, um den Maden Bienen, Fliegen oder Heuschrecken zu holen, die ihnen wertvolle Proteine liefern. Im besten Fall erbeuten die Jägerinnen bis zu einem Pfund Insekten pro Tag. Diese Insekten werden mit Hilfe von Flüssigkeit zu kleinen Bällchen gerollt, damit die Maden sie besser verdauen können. Hornissen arbeiten rund um die Uhr am Arbeiten und sterben schon oft nach nur 14 Tagen Lebenszeit. Deshalb ist es für diese Insekten auch so wichtig, ständig Nachwuchs zu produzieren und diesen aufzuziehen.
Die Innentemperatur eines Hornissennestes sollte möglichst bei 30 Grad Celsius liegen. Im Hofstaat der Hornissen ist lediglich die Königin dazu berechtigt, Nachkommen zu zeugen. Deshalb unterdrückt sie, mit Hilfe von Pheromonen, die Fruchtbarkeit ihrer Arbeiterinnen. Entdeckt die Königin eine freie Kinderstube, schiebt sie ihren Hinterleib in die Kammer und legt ein Ei. Eine Hornissenkönigin kann bis zu 40 Eiern pro Tag legen und in einem warmen Sommer kann solch ein Nest sogar die stattliche Größe von mehr als 1000 Tieren erreichen. Anfang Oktober sterben dann alte Königinnen und ihre Gefolge und nur die geschlüpften Jungköniginnen überleben, um im nächsten Jahr das neue Volk gründen zu können.