Menschen und Gebäude immer noch bedroht
Hochwasserschutz an der Elbe lässt zu wünschen übrig
Experten des BUND kritisieren die getroffenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Elbe. Eine erneute Hochwasserflut würde großen Schaden anrichten.
Als sich die Hochwasserkatastrophe an der Elbe im Jahr 2002 ereignete, waren viele Menschen geschockt. Nicht nur die unmittelbar betroffenen Personen, zeigten sich vom Ausmaß der Katastrophe regelrecht überrascht. Im gesamten Bundesgebiet wurden Menschen aktiv, um den Betroffenen zu helfen. In Anbetracht des Katastrophenausmaßes ist dies auch nicht überraschend. Große Landstriche wurden überflutet, wodurch insgesamt ein Schaden in Milliardenhöhe entstand.
Die Katastrophe hat zahlreichen privaten Haushalten einen großen finanziellen Schaden hinzugefügt. Etliche Wohngebäude standen unter Wasser. Solch ein Schaden ist extrem kostspielig, da längst nicht nur Hausrat beschädigt wird. Auch die Gebäude können sehr umfangreiche Schäden davon tragen. Für einen Immobilienbesitzer kann solch eine Katastrophe schnell existenzbedrohend werden.
Eine Elbflut kann sich erneut ereignen
In Anbetracht des finanziellen Risikos gilt es als empfehlenswert, jede Immobilie, die sich im Hochwassergebiet befindet, gezielt zu versichern. Hierzu wird üblicherweise eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen, die man im Anschluss um eine Elementarschadenversicherung ergänzt. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan. Den Versicherern ist dieses Risiko viel zu hoch bemessen, weshalb sie entsprechende Anträge ablehnen.
Die meisten Eigentümer sind somit auf sich selbst gestellt und tragen somit ein immens hohes Risiko. Sollte es zu einer erneuten Flutkatastrophe kommen, stehen ihre Gebäude erneut unter Wasser und dementsprechend drohen erneut sehr hohe Kosten – und womöglich bleiben sie auf diesen Kosten sitzen.
Falsche Maßnahmen zum Hochwasserschutz getroffen
2002 hatte das Hochwasser bleibenden Eindruck hinterlassen. Zahlreiche Politiker kündigten an, dass Maßnahmen getroffen werden, damit sich solch eine Katastrophe nicht erneut ereignen kann. Es wurde auch viel getan – allerdings nicht genug. Dieser Meinung ist man zumindest bei der Naturschutzorganisation BUND. Laut den Experten der Organisation wurden kaum natürliche Schutzmaßnahmen ergriffen.
Besonders auf die Auenrenaturierung würde kaum Wert gelegt, dabei handelt es sich hierbei um eine sehr effektive Maßnahme, denn Auen können große Mengen an Wasser aufnehmen und rückhalten. Außerdem wurden sogar kontraproduktive Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise das Ausgraben der Elbe für die Schifffahrt. Dementsprechend wurde nicht genug getan: Sollte sich eine erneute Jahrhundertflut ereignen, werden voraussichtlich wieder unzählige Gebäude unter Wasser stehen.