Hausfrauenkredit

Hausfrauenkredit – wirklich die finanzielle Freiheit für Hausfrauen?

Ob in der Tageszeitung oder im Werbespiegel, natürlich auch unzählige Male im Internet wird er angeboten, der schnelle unkomplizierte Hausfrauenkredit.

 

Unter dem so genannten Hausfrauenkredit versteht man einen Kleinkredit zwischen 1000 Euro und 5000 Euro, der direkt an die Hausfrau ausgezahlt wird. Aber allzu oft stecken hinter diesen Anzeigen lediglich Kreditmakler, die sich vom Kuchen ein gehöriges Stück abschneiden möchten und ein ordentliche Summe an Provisionen kassieren wollen. Sie nehmen den Kreditantrag entgegen und leiten ihn dann an die Bank weiter, mit der sie zusammenarbeiten. Gerne sind solche Banken im Ausland. Dementsprechend ist auch darauf zu achten, wo im Falle von auftretenden Problemen der Sitz des Kreditinstituts angesiedelt ist und wo der Gerichtsstand ist.

Bei dem Kreditinstitut wird dann die Kreditwürdigkeit, also die wirtschaftliche Kreditfähigkeit, der Hausfrau geprüft. Allerdings können die wenigsten Hausfrauen ein eigenes Einkommen nachweisen, sondern leben von dem Geld, das der Ehemann mit in die eheliche Gemeinschaft bringt, um so seine Unterhaltspflichten zu erfüllen. Somit wird das Gesamteinkommen und auch die Gesamtbelastungen der Familie herangezogen, um zu einer Kreditentscheidung zu kommen. Wichtig scheint dabei nur zu sein, dass eine bestimmte Einkommenshöhe als gesichert gilt. Der Hausfrauenkredit ist also eigentlich gar kein Kredit für die Hausfrau, sondern für die Familie.

Je nach gewünschter Höhe und Laufzeit wird ein individuelles Angebot mit Zinssatz und Gebühren vom Kreditgeber erstellt und vorgelegt. Der Kreditkunde prüft und sagt dann entweder zu oder ab. Sagt er zu, kommt der Kreditvertrag zustande. Manche Kreditinstitute gehen auf eine flexible Rückzahlungsvereinbarung ein und gestatten Sonderzahlungen. Auch für den Beginn der Rückzahlung kann etwas Aufschub gewährt werden. Gerne wird der Kredit mit einer Kreditlebensversicherung abgesichert und je nach dem ist eine spätere Aufstockung des so genannten Hausfrauenkredits möglich.

Doch auch wenn man dringend Geld benötigt, heißt es erst einmal prüfen. Gibt es keine andere Lösung, ist die geplante Anschaffung unbedingt notwendig? Kann der Kredit nicht bei der vertrauten Hausbank gewährt werden? Sind die angebotenen Konditionen wirklich so günstig oder soll hier nur eine Versicherung verkauft werden? Was tun, wenn das Paar sich trennt, wer zahlt dann wirklich den Hausfrauenkredit zurück? Da heißt es, alles gut durchzulesen und zu überprüfen, um besonnen handeln zu können. Schließlich will man doch nicht auf ein schwarzes Schaf der Branche hereinfallen.