Gesamtschule

Die Gesamtschule ist ein Konzept für alle Schüler

Die Gesamtschule ist eine besondere Schulform, die leistungsstarke und schwächere Schüler unter einem Dach den Unterricht zusammen besuchen lässt.

 

Die Gesamtschule ist immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. An ihr scheiden sich ohne Frage die Geister, und Befürworter und Gegner dieser Schulform streiten ein ums andere Mal darum, ob die Gesamtschule nun sinnvoll ist oder nicht. Gerade in der Politik ist das Thema höchst umstritten. Während die einen die Gesamtschule als Patentrezept für die Lösung sämtlicher Probleme und Herausforderungen im Bereich der Schule sehen, befürchten andere Gleichmacherei und schwören daher nach wie vor auf das herkömmliche dreigliedrige Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Für beide Seiten gibt es sicherlich Argumente, die jeweils dafür oder dagegen sprechen. Eines ist wohl sicher, die Gesamtschule wird auch in Zukunft immer wieder im Mittelpunkt stehen, wenn es darum geht, welches Konzept unseren Schülerinnen und Schülern die besten Bildungschancen für die Zukunft eröffnet.

Der Grundgedanke hinter der Schulform Gesamtschule ist jener, dass die Differenzierung zwischen leistungsstärkeren und schwächeren Schülern hierbei in die Schule verlagert wird, anstatt schon nach der vierten Klasse der Grundschule die Schüler auf Hauptschule, Realschule und Gymnasium aufzuteilen. Nicht wenige Schüler entwickeln erst recht spät einen nötigen Ehrgeiz, um gute Leistungen abzurufen. Wenn sie dann allerdings erstmal auf der Haupt- oder Realschule gelandet sind, ist der Sprung auf das Gymnasium eine ziemlich große Hürde. An der Gesamtschule kann man sich nach der zehnten Klasse entscheiden, ob man im Anschluss daran noch die gymnasiale Oberstufe besucht, oder ob man lieber eine Berufsausbildung beginnt.

Die Gesamtschule soll ein Raum sein, an dem sich Schülerinnen und Schüler aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten begegnen und wo jeder seine Fähigkeiten und Fertigkeiten mit einbringen kann und diese dann im Idealfall auch auf bestmögliche Art und Weise gefördert werden. Auch heute ist es noch so, dass Kinder aus Arbeiterfamilien tendenziell eher auf Haupt- oder Realschule geschickt werden, während Kinder von Akademikern fast ausschließlich Gymnasien besuchen. An der Gesamtschule begegnen sich diese Kinder bereits in einem frühen Stadium, was zu einem interessanten Austausch führen kann. Kritiker befürchten allerdings, dass vor allem leistungsstärkere Schüler unter dieser so genannten Gleichmacherei leiden. Generell ist man bestrebt, die Gesamtschule immer mehr in Richtung Ganztagsschule zu entwickeln.