Gebärdensprache
Die Gebärdensprache ist nicht einfach nur eine Zeichensprache
In der Gebärdensprache wird nicht einfach nur mit Zeichen gearbeitet. Diese Sprache hat, ebenso wie die Lautsprache, ihre eigenen Regeln und Vorschriften.
Die Gebärdensprache ist mehr als nur eine Sammlung von Zeichen , die man mit den Händen machen kann, um sich untereinander zu verständigen beziehungsweise sich miteinander zu unterhalten. Darum können Gehörlose den Namen Zeichensprache nicht wirklich gut leiden. Zeichen macht man einfach mal so, und kann sie unterschiedlich ausführen. Abstrakte Abläufe oder komplizierte Zusammenhänge lassen sich damit allerdings gar nicht oder ausschließlich innerhalb eines starren Rahmens ausdrücken. Sprachen sind hingegen fließend und dynamisch, folgen aber natürlich auch gleichzeitig einem Gefüge aus Regeln der Grammatik. Diese Grammatikregeln bringen eine verlässliche Struktur in eine Sprache, machen sie lebendig und dies gilt vor allem für die Gebärdensprache.
Zeifellos sind bei der Gebärdensprache die Hände das Auffälligste. Aber wenn ein mensch gebärdet ist noch wesentlich mehr los. Der Erzähler kann einem mit der Mimik des Gesichts klar machen ober er gerne ein Buch gelesen hat oder sich dazu überwinden musste. In beiden Fällen sind die Bewegungen der Hände natürlich gleich, den Unterschied machen also hierbei die Augen, die Stirn samt der Augenbrauen und der Mund aus. Machen Gebärden, also Handbewegungen, sind sich außerdem sehr ähnlich oder sogar gleich, weshalb man gleichzeitig auch immer auf das Mundbild des Gebärdenden achten muss. Anhand dessen kann man unterscheiden, ob jemand etwas weiß oder nur denkt. Beides wird mit dem Zeigefinger gebärdet, welcher schräg nach vorne von der Stirn weggeht.
Trotzdem darf man das Ablesen von den Lippen nicht allzu sehr überbewerten, da es sehr anstrengend und manchmal sogar unmöglich ist, daraus zu deuten. Man darf mit seinen Händen auch nicht einfach gebärden, wie man es möchte, denn es gibt ganz genaue Vorschriften, an welcher Stelle in welche Richtung eine gebärde ausgeführt werden muss. Sonst erzählt man auf einmal von einem Dorf, anstatt von seinem Sohn oder aus dem für wird ein Tag. Die Nutzung des sogenannten Gebärdenraumes erlaubt es allerdings manchmal, einen ganzen Satz der Lautsprache zu einer einzigen Bewegung zusammen zu fassen. Hierzu gehört beispielsweise der Satz: Ich besuche Dich. Bis zu ganzen neun Informationen können in einer einzigen Gebärde stecken, die man gleichzeitig erfassen muss, um den Sinn voll zu verstehen. Solche dicht zusammengepackten Infos bilden allerdings zum Glück die Ausnahme.