Assuan-Staudamm

Der Assuan-Staudamm ist ein Wunderwerk der Technik

Der Assuan-Staudamm gehört zu den grössten Staudämmen der Erde und ist ein gewaltiges und beeindruckendes Bauwerk, welches den Nil zu einem See aufstaut.

 

Der Assuan-Staudamm, der auch Sadd el-Ali genannt wird, ist im Süden Ägyptens zu finden und liegt etwa 13 Kilometer südlich bzw. stromaufwärts der Stadt Assuan. Er staut den Nil an dieser Stelle zum riesigen Nassersee auf, welcher sich bis in den Sudan erstreckt, wo er Nubia See genannt wird. Der durch den Assuan-Staudamm gebildete See weist eine Wasserkapazität von 135 bis 169 Milliarden Kubikmetern auf. Die ursprüngliche Staumauer vom Assuan-Staudamm wurde ende des neunzehnten Jahrhunderts von dem britischen Ingenieur Wilcocks erbaut mit dem Ziel, die Wassermassen des Nils beim jährlichen Hochwasser besser regulieren zu können.

Der Wasserstand konnte durch fast zweihundert Durchlässe reguliert werden, zudem konnte auch der für die ägyptische Landwirtschaft überaus wichtige und sehr fruchtbare Nilschlamm den Damm passieren. Zwischen 1960 und 1971 wurde dann ein neuer Damm sieben Kilometer südlich der alten Mauer erbaut, welcher heute als der Assuan-Staudamm bekannt ist. Er wurde mit Hilfe der damaligen Sowjetunion und den Einnahmen aus dem Suezkanal erbaut. Der neue Assuan-Staudamm besteht aus einer riesigen Aufschüttung aus Schotter mit einem Lehmdichtungskern und einem Mantel aus Beton.

Er ist beinahe vier Kilometer lang und 111 Meter hoch, wobei er an der Sohle 960 Meter und an der Krone etwa 100 Meter misst. Für den Assuan-Staudamm mussten insgesamt etwa 100000 Menschen umgesiedelt werden. Der Assuan-Staudamm sollte mehrere Funktionen besitzen, wobei es vor allem darum ging, die Landwirtschaft durch Bewässerung auszudehnen, Strom zu erzeugen, die Schiffbarkeit des Nils zu verbessern und in diesem Zuge auch eine wirtschaftsstarke Industrie aufzubauen. Der durch den neuen Assuan-Staudamm entstandene Stausee gilt als der drittgrösste der Erde.

Das aufgestaute Nilwasser bedrohte jedoch zahlreiche bedeutende Kulturdenkmäler des alten Ägypten, so dass diese in eine höhere Lage versetzt werden mussten. Dennoch versanken viele Kulturgüter in den Wassermassen. Zudem verhindert der neue Assuan-Staudamm, dass der fruchtbare Nilschlamm hindurchgelangen kann. Dies führte zum Einsatz von Kunstdünger, was eine sinkende Wasserqualität des Nils nach sich zieht und den Fischbestand ab Assuan stark gesenkt hat. Wer sich für den Assuan-Staudamm, seine Geschichte und auch die weitreichenden Auswirkungen dieses gigantischen Bauwerkes näher interessiert, der kann diesbezüglich auf einer ganzen Reihe von Internetseiten fündig werden.