Waffen im Mittelalter

Waffen im Mittelalter sicherten das Überleben

Die Anzahl der Waffen im Mittelalter war, gemessen an der Bevölkerung, ungewöhnlich groß. Der Grund war die ständige Bedrohung durch feindliche Truppen.

 

Wenn man über Waffen im Mittelalter spricht, dann muss man in erster Linie zwischen aktiven und passiven Waffen unterscheiden. Für letztere typisch sind zum Beispiel die Ritterrüstung oder das Kettenhemd, aktive Waffen waren etwa Säbel und Steinschleuder. Die Art und Auswahl veränderte sich im Lauf der Zeit sehr stark. Das Mittelalter dauerte immerhin rund eintausend Jahre, von etwa 500 bis 1500 n. Chr. In diesem Zeitraum wurden natürlich, ebenso wie heute, ständig neue Rüstungstechniken erfunden.

Die Ritterrüstung gilt als das Symbol für das Mittelalter schlechthin. Sie war teilweise recht kompliziert aufgebaut und bestand aus zahlreichen Einzelteilen, wie zum Beispiel Arm- und Beinschienen, Collier (zum Schutz des Halses und der Brust), Brustpanzer, Eisenschuhen und vieles mehr. Diese starren Rüstungen waren natürlich recht unhandlich und unbequem, und so wurden im Laufe der Zeit auch Kettenrüstungen verwendet. Sie waren gegen viele Waffen im Mittelalter ebenso wirksam wie starre Rüstungen, aber wesentlich bequemer anzuziehen und zu tragen. Allerdings war auch ihre Fertigung damals viel aufwändiger. Nur reiche Leute konnten sie sich leisten, und der Ritterstand gehörte damals zu den angesehensten Gesellschaftsschichten überhaupt.

Die klassische Angriffswaffe im Mittelalter war natürlich das Schwert. Ein gutes Schwert war der Stolz jedes Ritters, und es wurde genau nach seinen Vorgaben angefertigt und mit seinen persönlichen Merkmalen (Wappen etc.) verziert. Diese Waffe wurde sowohl beim Bodenkampf Mann gegen Mann verwendet, vor allem aber bei berittenen Auseinandersetzungen.

Dabei spielte auch der so genannte Morgenstern eine Rolle, ein etwa 50 Zentimeter langer Eisenstab, an dem eine Kette und eine bezackte Metallkugel befestigt waren. Richtig geschwungen, konnte ein Morgenstern sogar eine Rüstung durchdringen. Auch Äxte, Streitkolben und Streithämmer gehörten zu den Waffen im Mittelalter, die bei Auseinandersetzungen verwendet wurden. Der Dolch wurde bei bewaffneten Konflikten nur selten verwendet, er diente vielmehr dem Einzelreisenden zur Abwehr von Räubern und Wegelagerern.

Im frühen Mittelalter wurden noch Pfeil und Bogen verwendet. Nach der Erfindung der Armbrust konnte diese Waffe dann sogar bei der Erstürmung von Burgen angewandt werden und war nach der Steinschleuder die effektivste Waffe beim Angriff auf feste Gebäude.