Tiefbau
Der Tiefbau ist der Gipfel der Ingenieurskunst
Beim Tiefbau sind Planung und Ausführung in der Regel wesentlich komplizierter als beim Hochbau. Mit modernster Technik werden die Probleme gemeistert.
Ob Sie in der U-Bahn unterwegs sind oder durch einen Straßentunnel fahren, alle diese Bauwerke wurden im Tiefbau errichtet. Haben Sie sich eigentlich schon einmal Gedanken gemacht, welche Probleme die Durchführung eines solchen Projektes aufwirft? In einer Stadt herrscht unter der Oberfläche ein geschäftiges Treiben. Dort findet man die gesamte Kanalisation, die Strom- und Gasversorgung, Fernheizung sowie Telefon- und Fernsehkabel. Vor der Planung eines Tiefbau-Projektes müssen zuerst einmal sämtliche Informationen eingeholt werden, welche bei der Ausführung berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören natürlich auch der Verlauf und die Höhe des Grundwassers.
Im Tiefbau unterscheidet man zwischen verschiedenen Gebieten. Der wohl komplizierteste Bereich ist der Tunnelbau. Neben den oben genannten Problemen sind dabei auch noch die Beschaffenheit der Gesteinsschichten sowie auch deren Verlauf und die Art der auftretenden Belastungen zu berücksichtigen. Tunnels können in offener oder geschlossener Bauweise errichtet werden. Dabei wird die offene Bauweise bevorzugt. Sie ist jedoch nicht immer möglich, zum Beispiel im Gebirge. In der geschlossenen Bauweise werden Tunnels heute oft von zwei Seiten vorangetrieben.
Die beiden Baustellen müssen sich schließlich zentimetergenau an der gleichen Stelle treffen. Dies ist im U-Bahn-Bau noch relativ einfach zu realisieren, aber bei einem Tunnelbau im Gebirge wird es schon wesentlich komplizierter. Dafür gibt es in der Stadt ein anderes Problem: Über der Baustelle befinden sich in der Regel Gebäude, und daher muss der Tunnel während des Baus regelmäßig auf Absenkungen überprüft werden. Auch besteht beim U-Bahn-Bau die Gefahr von Grundwassereinbrüchen. Diese müssen möglichst schon im Vorfeld erkannt und verhindert werden.
Bei modernen Straßentunnels sind schon bei der Planung des Tiefbaus noch andere Punkte zu berücksichtigen: Wo werden Fluchtwege angelegt, wo Brandmelder installiert, wo gibt es Notrufsäulen? Auch der Standort der Nothaltebuchten muss festgelegt werden. Die Sicherheitsanforderungen sind heute bei Tunnels sehr hoch, und ihre Berücksichtigung erfordert ein ausgeklügeltes Konzept.
Zum Tiefbau gehört auch der Bau der Kanalisation. Hierbei spielen andere Kriterien eine Rolle. Das Gefälle muss berücksichtigt werden, ebenso wie die Zugänglichkeit zur Reinigung und im Reparaturfall sowie natürlich der Anschluss an die Haushalte. Die letzten beiden Punkte gelten natürlich auch für Fernwärmeleitungen.