Schellackplatten
Schellackplatten waren die Vorgänger der heutigen Venylplatten
Schellackplatten erlaubten eine Abspielzeit von drei bis vier Minuten und waren die Vorgänger der Venylplatten, die auch heute noch hergestellt werden.
Die Schellackplatten sind die Verläufer der Venylplatten, die auch heute noch hergestellt werden und häufig anzutreffen sind. In der Regel hatten Schellackplatten einen Durchmesser von etwa 25 Zentimetern, also 10 Zoll oder etwa 30 Zentimetern, also 12 Zoll. Sie besitzen überwiegend in Seitenschrift beschriebenen Rillen, welche mit einem gewöhnlichen Grammophon, der über eine dicke Stahlnadel verfügt, oder eben mit einem elektrischen Plattenspieler abgespielt werden können. Schellackplatten mit 10 Zoll hatten meistens eine Spielzeit von drei Minuten, 12 Zoll Schellackplatten eine Spielzeit von etwa vier Minuten. Für klassische Musikstücke war deshalb vor allem die 12 Zoll Schellackplatte interessant. Ihre Abspieldrehzahl ist ebenfalls ein charakteristisches Merkmal der Schellackplatten, bei welcher sich 78 Umdrehungen pro Minute durchgesetzt hat, nachdem zwischen 60 und 100 Umdrehungen pro Minute getestet worden ist.
Der Erfinder Emil Berliner gab 1896 die Verwendung Hartgummi als Plattenmaterial auf und ersetzte sie durch eine Pressmasse, die hauptsächlich aus Schellack bestand. Dieser Schellack hat die anderen Bestandteile Schiefermehl, Baumwollflock, Ruß und Bariumsulfat gebunden, was zu einer Verbesserung der Klangqualität und die Haltbarkeit der Platten gesorgt hat. Ein Nachteil bestand allerdings darin, dass diese Platten wesentlich spröder gewesen sind, als vorher. Aus diesem Grund werden seit 1948 Venyplatten verkauft, die wesentlich kompakter und praktisch unzerbrechlich sind, außerdem erlauben sie, durch eine geringere Abspieldrehzahl, eine längere Spieldauer. Trotzdem wurden Schellackplatten bis in die frühen 60er Jahre weiterhin hergestellt.
Schellackplatten durften niemals mit einer Grammophonnadel abgespielt werden, da diese die Oberfläche der Platte sofort zerstört hätte. Für sie gab es einen speziell abgerundeten Saphir, um sie zum Klingen zu bringen. Anfangs liefen die Platten immer von innen nach außen, was sich allerdings in den 20er Jahren endete. Für die klassische Schellackplatte sind außerdem nicht nur 78 Umdrehungen pro Minute nötig gewesen, sondern auch ein speziell dafür geeigneter Tonabnehmer. Außerdem musste auch die Nadel zur Abtastung wesentlich dicker sein, als die einer Venylplatte, da auch die Rillen der Schellackplatten größer sind. Nach dem Aufkommen der Venyplatten wurden Schellackplatten mit einem N und Venylplatten mit einem roten M gekennzeichnet.