Porzellanherstellung
Gute Porzellanherstellung ist ein Geheimnis für sich
Die Porzellanherstellung wurde schon von den alten Chinesen beherrscht. Jedoch wurde die Rezeptur mehr als eintausend Jahre lang als Geheimnis gehütet.
Bereits Anfang des 7. Jahrhunderts wurde in China das erste Porzellan hergestellt. Die verwendeten Materialien und der Prozess der Porzellanherstellung jedoch waren nur einem kleinen Kreis bekannt. So dauerte es bis ins Jahr 1708, bis in Europa Ehrenfried Walther von Tschirnhaus das Geheimnis der Porzellanherstellung entdeckte. Im Jahr 1710 schließlich entstand in Meißen die erste Porzellanmanufaktur, aber die Rezeptur wurde nach wie vor streng gehütet, und erst ein halbes Jahrhundert später wurde sie allgemein bekannt.
Zur Porzellanherstellung werden drei Grundstoffe benötigt: Kaolin, eine spezielle Tonart, die kein Eisen enthält, sowie Feldspat und Quarz. Je nach der Art des hergestellten Porzellans werden diese Zutaten in unterschiedlichen Zusammensetzungen verwendet und bei unterschiedlichen Temperaturen gebrannt, hartes Porzellan bei ca. 1400 Grad und Weichporzellan bei 1300 Grad. Die Aufbringung des Dekors erfordert noch einen weiteren Brand, je nach Dekorart wieder bei verschiedenen Temperaturen. Manche Dekore werden durch den Brand sogar spülmaschinenfest. Das Porzellan selbst ist sehr widerstandsfähig und kann von fast keiner Säure oder Lauge angegriffen werden.
Je nach Art des zu erzeugenden Gegenstandes wird die Porzellanmasse entweder als schmiegsame Masse oder flüssig verarbeitet. Kannen, Vasen etc. werden in Formen gegossen, die innen hohl sind. Solch eine Form kann je nach Kompliziertheit des Produktes aus etlichen Teilen bestehen und wird aus Gips angefertigt, da dieser die Eigenschaft hat, der Porzellanmasse Wasser zu entziehen. Nach dem Formen werden die Gegenstände getrocknet und anschließend bei etwa 900 Grad vorgebrannt. Erst mit dem zweiten Brand ist die eigentliche Porzellanherstellung beendet. Anschließend wird in einem dritten Brand das Dekor aufgebracht. Die Dekore bestehen heute überwiegend aus Abziehbildern, da der Beruf des Porzellanmalers leider am Aussterben ist.
Das gleiche gilt auch für die Porzellanmanufakturen, zumindest in Deutschland. Viele Betriebe mussten bereits schließen, wodurch Tausende von Arbeitsplätzen verloren gingen, und das in einer Gegend, in der sowieso eine hohe Arbeitslosenquote herrscht, nämlich in der bayerischen Oberpfalz, dem Zentrum der deutschen Porzellanherstellung. Trotzdem ist Porzellan auf einer festlich gedeckten Tafel immer noch unverzichtbar und besticht immer wieder durch seine Eleganz und Schönheit.