Fernsehunterhaltung und Spielekonsole statt Buch

In fast jedem zweiten Kinderzimmer steht ein Fernsehgerät

18.05.12

Obwohl Experten seit Jahren vor dem Fernseher im Kinderzimmer warnen, nimmt die Anzahl der Geräte zu. Spielekonsolen sind noch stärker verbreitet.

 
Fernseher und Spielekonsole sind für Kinder bestens zugänglich © panthermedia.net/Lynne CarpenterFernseher und Spielekonsole sind für Kinder bestens zugänglich

Bereits seit mehreren Jahrzehnten diskutieren Bildungsexperten und Eltern darüber, ob das Fernsehen den Kindern schadet. Einigkeit herrscht vor allem dahingehend, dass das Fernsehen prinzipiell nicht schaden muss, weil es in erster Linie daran ankommt, was die Kinder ansehen und wie intensiv der Fernsehkonsum bemessen ist. Ein geringer Fernsehkonsum schadet nicht unbedingt, intensives Fernsehen kann dies hingegen schon.

Aufgrund dieser Erkenntnis sollte man meinen, dass Eltern sehr zurückhaltend sind, wenn es um das Thema Fernseher im Kinderzimmer geht. Früher war dies auch so: Als Fernsehgeräte noch vergleichsweise kostspielig waren, haben nur wenige Eltern ihren Kindern diesen Luxus gegönnt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Wirft man einen Blick in das heutige Kinderzimmer, so bekommt man sehr häufig einen Fernseher zu sehen.

Kinder haben besten Zugriff auf Fernseher und Spielekonsolen

Die Betreiber des Immobilienportals Immowelt wollten in Erfahrung bringen, wie es um dieses Thema bestellt ist. Infolge wurde eine Studie in Auftrag gegeben, in deren Rahmen mehr als 1.000 Haushalte befragt wurden. Im Rahmen der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Fernseher mittleweile sehr stark verbreitet und daher in zahlreichen Kinderzimmern anzutreffen ist. In 39 Prozent der Kinderzimmer steht ein Fernseher.

Noch verbreiteter als der Fernseher ist jedoch die Spielekonsole. Zwar befinden sich diese nicht immer im Kinderzimmer, aber zumindest im Haushalt. Dementsprechend kommen Spielekonsolen auf einen Anteil von 51 Prozent. Dementsprechend lässt sich sagen, dass mehr als jedes zweite Kind über die Möglichkeit verfügt, zu Hause Videospiele zu spielen.

Eltern mit höherem Bildungsabschluss erlauben TV-Geräte seltener

Gründe für die hohe Verbreitung von Fernsehgeräten und Spielekonsolen wurden im Rahmen der Untersuchung nicht ermittelt. Doch schon seit längerer Zeit meinen Experten, dass Ansichten im Hinblick auf das Thema Erziehung eine wichtige Rolle spielen. Viele Eltern kaufen ihren Kindern bewusst entsprechende Geräte um sie ruhig zu stellen. Es gilt als erwiesen, dass Fernsehgeräte und Spielekonsolen für mehr Ruhe im Haushalt sorgen – schließlich beschäftigen sie die Kinder.

Übrigens besteht ein Zusammenhang zwischen der Verbreitung an Fernsehgeräten in Kinderzimmern sowie dem Bildungsstand der Eltern. Statistiken zeigen, dass Eltern mit höherem Bildungsabschluss seltener ein Fernsehgerät erlauben. Kindern entsprechender Familien werden dafür umso öfter Computer – insbesondere Laptops – zur Verfügung gestellt.

   

Weitere Nachrichten