Geisha
Eine Geisha lebt von ihrer Kunst und nicht von Prostitution
Entgegen der weitläufigen westlichen Meinung ist eine Geisha keine Prostituierte, sondern eine Frau, die von ihrer Kunst lebt und ihre Gäste unterhält.
Den Begriff Geisha kennt fast jeder und verbindet damit in der Regel eine japanische Prostituierte, die weiß geschminkt ist, einen Fächer in der Hand hält, und lächelnd vor einem Zweig mit Kirschblüten posiert. Die eigentliche Bedeutung des Begriffs Geisha ist allerdings eine völlig andere, denn gemeint ist eine Person, die von ihrer Kunst lebt. Und mit dem Begriff Kunst ist keinesfalls ihr Geschick beim Liebesspiel, sondern traditionelle japanische Künste gemeint. Hierbei handelt es sich insbesondere um Tanz und das Spiel Shamisen. Jede Geisha muss außerdem eine schwere Prüfung bestehen, bevor sie in einem der Teehäuser aufgenommen werden kann. Sofern eine der Frauen mehr als dreimal in einem Halbjahr durch die Prüfung fällt, kann sie die Prüfung nicht mehr wiederholen und darf somit keine Geisha mehr werden.
Gerade der japanische Tanz und das Spiel Shamisen werden schon ganz kleinen Mädchen gelernt, wie man es bei unseren Kindern kennt, dass sie zum Ballettunterricht genötigt werden. Ikebana oder die Teezeremonie lässt sich hingegen auch noch im reiferen Alter erlernen. Allerdings ist es mit Shamisen und Tanz noch lange nicht getan. Eine Geisha widmet sich während ihres Arrangements völlig dem Wohlbefinden ihrer Gäste. Das Glas wird umgehend aufgefüllt und der Gast wird mit Gesang oder Konversation unterhalten. Während dieser Zeit trinkt oder isst die Geisha selbst nicht, da sie ja schließlich nicht zu ihrem eigenen Vergnügen anwesend ist. Sicherlich waren es gerade diese Gesten, in welche die westlichen Besucher ein Symbol der Unterwerfung hinein interpretiert haben.
Die Wahl des passenden Kimonos scheint auch schon eine eigene Kunst für sich zu sein. Der Oberkimono wird monatlich gewechselt und das Muster ist immer auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt. Des Weiteren gibt es feste Regeln in Bezug auf die Dicke des Stoffs. Wattierte Kimonos werden nur von November bis März getragen, danach dünne Seidenkimonos, ohne Rücksicht auf die Witterung. Diese besondere und spezielle Ausrichtung auf die künstlerischen Gesichtspunkte hat ihren Ursprung in der Entstehung der Geishas. Im 17. Jahrhundert florierten zahlreiche Vergnügungsviertel in Japans Städten, in denen man alles bekommen konnte, wie zum Beispiel Unterhaltung, Essen und auch Sex. Für den letzten Punkt waren die Shogi, also die Prostituierten zuständig, für die Unterhaltung die Geishas.