Trachten

Trachten gehören zum Oktoberfest einfach dazu

Zünftige Trachten gehören zum Oktoberfest ebenso wie das Bier und die Fahrgeschäfte. Aber was gehört eigentlich alles zu einer richtigen Tracht?

 

Fesch sehen sie aus, die Mädels und Burschen in ihren zünftigen Trachten. Diese Art der Bekleidung gibt es nicht nur in Bayern schon seit Jahrhunderten. Trachten in irgendwelcher Form sind praktisch weltweit bekannt. Aber es würde schon etwas seltsam aussehen, wenn man auf dem Oktoberfest im Westernanzug oder im Kimono auftauchen würde. Schottenröcke hingegen sind auf der Wiesn durchaus keine Seltenheit. Eine richtige bayerische Tracht sieht aber mit Sicherheit ganz anders aus.

Fangen wir an mit den Dirndln. Damit ist jetzt nicht dieses traditionelle Kleid gemeint, sondern die Frauen, die es tragen. Egal, in welchem Alter eine Frau ist, mit einer Tracht wird sie in Bayern immer Dirndl oder, auf neudeutsch, Mädel genannt. Früher trugen die Dirndl immer das gleichnamige Trachtenkleid, heutzutage haben die Mädels aber durchaus auch die (Leder-)hosen an. Wie lange muss oder darf solch ein Kleid sein? Dafür gibt es inzwischen keine strengen Richtlinien mehr. Musste es früher noch das Knie bedecken, so sind heute vor allem bei der Jugend Minidirndl in. Dazu gehört natürlich eine passende Schürze und, vor allem auf der Wiesn, ein Ausschnitt. Der sollte nicht zu tief sein, aber schon einiges zeigen. Bei den heutigen bekleidungstechnischen Möglichkeiten können Mädels einen Ausschnitt auch dann tragen, wenn sie nicht soviel Holz vor der Hüttn haben. Mogeln ist angesagt, und die Männerwelt will betrogen werden. Wichtig ist auch das Schuhwerk. Turnschuhe mögen bequem sein, aber zur Tracht passen sie überhaupt nicht. Bequeme Pumps sind die optimale Fußbekleidung.

Männer haben es da mit ihren Trachten noch schwerer. Zuerst müssen sie die Wahl zwischen einer langen und einer kurzen Lederhose treffen. Letztere ist bequemer, aber mann sollte einigermaßen ansehnliche Beine haben, um sie zu tragen. Bleiche Storchenwadl versteckt man lieber unter einer Kniebundhose. Dazu gehören in jedem Fall knielange graue oder dunkelgrüne Wollstrümpfe und im Idealfall Haferlschuhe. Schwarze oder braune Schnürschuhe tuns aber im Notfall auch. Ein schön besticktes Trachtenhemd und eventuell eine Wolljacke in der gleichen Farbe wie die Strümpfe runden die Sache nach oben ab.

Verzichten sollte man in jedem Fall auf einen Trachtenhut. Nicht nur, dass das wertvolle Stück im Eifer des Wiesngefechts ramponiert werden oder gar verloren gehen kann, es passt auch wirklich nur zu richtigen Trachtlern. Und die kann der Münchner auf den ersten Blick von einem noch so stilecht eingekleideten Touristen unterscheiden.